StiftungsIMPACT: Lernen in „Einstürzenden Schulbauten“?
Ausgangssituation: „Einstürzende Schulbauten“
Die Diskussion zeigte sehr deutlich, wo die Lücken aber auch die Potenziale in unserem Bildungssystem liegen. Ein zentraler Punkt ist das Thema Infrastruktur. Hier sind die Probleme am offensichtlichsten – Substanzschäden, Schimmel, Modernisierungsstau –, wie die StiftungBildung in dem Blog „Einstürzende Schulbauten“ aufzeigt.Die vier K: Kooperation, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken
Schulen, so Rüdiger, seien zudem nicht darauf ausgerichtet, die Kompetenzen des 21. Jahrhunderts zu vermitteln: Kooperation, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken. Vor allem in der digitalen Lehre, darüber waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, gebe es Nachholbedarf. Oftmals sei es nicht allein das Problem der technischen Ausstattung, sondern die fehlende Kompetenz, neue digitale Lernmittel einzusetzen.Dass Schule besser gelingen kann, dafür gebe es auch positive Beispiele, meint Rüdiger. Gute Schulen zeichnen sich nicht selten vor allem dadurch aus, dass sie engagierte Schulleiter hätten. Sie sorgten dafür, dass „ihre“ Schule nicht nur Bildung verwaltet, sondern Bildung fördert – und das auf ganz unterschiedlichen Wegen. Diese Schulen würden von „Unternehmerpersönlichkeiten“ geleitet, die Visionen hätten und diese auch umsetzten.
Und Stiftungen?
In Ministerien und Schulen, so Hintze und Rüdiger übereinstimmend, gebe es oft Umsetzungsprobleme. Dieses werde, so Hintze weiter, inzwischen auch erkannt. Hintze berichtete von einem Workshop zum Thema Changemanagement in Schulen für Schulleiter mit unerwartet hoher Teilnehmerzahl. Hier sieht Hintze auch die Aufgabe von Stiftungen, Themen aufzugreifen und in das Bildungssystem einzubringen. Gerade aber für die Zusammenarbeit mit Ministerien brauche man Geduld: „Steter Tropfen höhlt den Stein“, wie Bremer anhand des Sprachförderprogrammes der Stiftung Polytechnische Gesellschaft exemplarisch zeigte. Seit 11 Jahren führt die Stiftung das Projekt durch. In diesem Jahr habe nun das Hessische Kultusministerium das Programm „DeutschSommer“ für den Standort Gießen übernommen und führe es sukzessive voraussichtlich auch in weiteren hessischen Städten ein.Stiftungen, so Bremer, könnten nicht nur schneller reagieren, sondern auch proaktiv agieren, indem Trends frühzeitig erkannt werden. So können – auch auf Basis von verschiedenen Bildungsstudien – neue Programme entsprechend aufgebaut werden. Hierfür bedürfe es manchmal eines langen Atems. Doch den hätten Stiftungen im Bildungssektor ohnehin.
Sowohl als auch: Impulsgeber und Lückenfüller
Stiftungen seien aus der heutigen Bildungslandschaft nicht wegzudenken, waren sich die Diskutanten einig. Als „freie Radikale“ forderten sie das Bildungssystem mit Impacts immer wieder neu heraus. Als Fazit des 2. StiftungsIMPACT bleibt: Stiftungen sind sowohl Impulsgeber, in vielen Bereichen aber auch Lückenfüller.ESV-Akademie |
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Bildung: Vom Fördern und Fordern |
Die aktuelle Ausgabe von Stiftung&Sponsoring beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle Stiftungen im Bildungssektor einnehmen (können). Darüber hinaus berichtet Felix Oldenburg, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, über die aktuellen Herausforderungen der Stiftungen in Deutschland – vor allem auch im Bereich Bildung. |
(ESV/ms, mp)
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