Datensicherheit aus CFO-Sicht
Nach dem Datenskandal aufgrund der US-Spähprogramme zeigt sich eine große Zahl von deutschen Finanzvorständen in Sachen IT- und Datensicherheit verunsichert: Ein aktuelles CFO-Panel, bei dem CMS Hasche Sigle und das Magazin FINANCE regelmäßig rund 100 Chief Financial Officers (CFO) deutscher Unternehmen anonym zu ihrer Markteinschätzung befragen, hat ergeben, dass ein Drittel aussagt, dass der Schutz von Unternehmensdaten nicht mehr ganz so sicher zu gewährleisten sei. Eine wirklich unsichere oder sehr unsichere Situation sehen aber nur 12 Prozent der CFO, von denen immerhin fast drei Viertel auch für die IT letztverantwortlich sind. Dennoch haben fast 40 Prozent bereits Konsequenzen gezogen und prüfen Schritte wie die Verschlüsselung, Wechsel der Dienstleister oder Abkehr von Cloud-Lösungen. Die Mehrheit ist zwar sensibilisiert, will aber vorerst nicht weiter in die Sicherheit investieren (zum Download der Panel-Ergebnisse s.u. www.news-cms-hs.com).
Die Geschäftserwartungen der CFO haben sich im Vergleich zum Frühjahr weiter aufgehellt: Deutlich über 40 Prozent erwarten jetzt, dass sich ihr Geschäft in den kommenden sechs Monaten „besser“ oder „sehr viel besser“ entwickeln werde. Außerdem gehen nun deutlich unter 20 Prozent von einer Verschlechterung der Lage aus. Gespiegelt werden diese positiveren Aussichten auch von einer anhaltend positiven Erwartung für Umsätze und Gewinne sowie gestiegenen Investitionsplänen. So verschieben sich auch die Prioritäten: Liegt bei den Arbeitsschwerpunkten nach wie vor das Controlling ganz vorne, steht auf Platz 2 nun neuerdings anstelle des operativen Umbaus die Finanzierungsstruktur.
Dabei können die Befragten offenbar trotz der oft geübten Bankenschelte zumeist auf die klassische Darlehensfinanzierung zurückgreifen – nur 20 Prozent planen eine Begebung von Anleihen in den kommenden fünf Jahren.
Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern