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Pressemitteilung vom 07.05.2018
(Foto: Privat)

Interview mit Fußballrechtsexperten

Stopper: „Befristungen treiben die Transfersummen nach oben“

Arbeitsverträge bei Fußball-Profis können grundsätzlich befristet werden, wie das Bundesarbeitsgericht (BAG) vor kurzem entschieden hat. Über die Auswirkungen der Befristungen auf das Transfersystem des Profifußballs oder Spielergehälter hat sich die ESV-Redaktion mit dem Fußballrechtsexperten Rechtsanwalt Dr. Martin Stopper unterhalten.
Als Hauptgrund für die Befristungen hat das Arbeitsgericht vor allem den schnellen Verschleiß im Spitzensport ausgemacht. In der Tat ist fraglich, ob und inwieweit der Profifußballer die von im erwarteten Spitzenleistungen dauerhaft erbringen kann und den Erfurter Richtern zufolge ist dies ein tauglicher Befristungsgrund.

Schutzzweck des Teilzeit-und Befristungsgesetzes im Hinblick auf Profifußball fraglich

Stopper hingegen sieht dies skeptisch. Ihm zufolge verfolgt das Teilzeit- und Befristungsgesetz vollkommen andere Schutzzwecke als eine für den Fußball „krumme“ Rechtfertigungsgrundlage für das millionenschwere Transfersystem zu sein:

 „Als Richter hat man eben das Recht anzuwenden, das einem an die Hand gegeben wird“, so Stopper.

Befristungen als Preismanipulator für Transfersummen

Befristete Arbeitsverhältnisse sieht Stopper auch eher als Preismanipulatoren, die die Transfersummen bei Spielerwechseln in die Höhe treiben. Hier gelte:  Je länger die vertragliche Restlaufzeit, desto höher die Transferzahlung.

In den meisten Fällen werde ein Fünf-Jahres-Vertrag nicht deshalb vorzeitig verlängert, weil man den Spieler langfristig an den Verein binden wolle, sondern um die Transfersumme in die Höhe zu treiben. Daher bedürfe es einer Gesetzesänderung.

Lesen Sie im vollständigen Interview:
  • welche Rolle Spielerberater bei Transfers spielen,
  • wie überhöhte Ablösesummen zur Schieflage bei Finanzausstattung bei den Vereinen führen können und damit dem sportlichem Wettbewerb schaden
  • und welche Lösungsmöglichkeiten Stopper sieht.
Zur Person
Dr. Martin Stopper, seit über 20 Jahren im Sport tätig, ist Gründungspartner von Lentze Stopper Rechtsanwälte. Seinem Studium der Rechtswissenschaften in Konstanz folgten Promotion zum Dr. jur. und Habilitation mit der Venia Legendi für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht und Wettbewerbsrecht. Stopper war unter anderem als Justitiar bei der FIFA Marketing & TV Deutschland GmbH. Er ist Mitglied in der Deutschen Vereinigung für Sportrecht e.V. und Mitherausgeber der Zeitschrift SpuRt. Im ESV ist er Herausgeber des Handbuch Fußball-Recht, das soeben in 2. Auflage erschienen ist.

Über den Erich Schmidt Verlag

Der Erich Schmidt Verlag zählt zu den führenden Fachverlagen im deutschen Sprachraum. 1924 gegründet, publiziert das Berliner Unternehmen heute crossmedial Fachinformationen in den Bereichen Recht, Wirtschaft, Steuern, Arbeitsschutz und Philologie. Mehr als 2.300 Titel umfasst das aktuelle Gesamtprogramm, davon etwa 400 in Form von Datenbanken, Zeitschriften, eJournals, Loseblattwerken und CD-ROMs. Neben Fachmedien für die Berufspraxis erscheinen im ESV vielfältige Angebote für Forschung und Lehre – online auch über die eLibrary ESV-Campus. Bedarfsgerecht zugeschnittene Datenbanken bündelt der Verlag auf der neuen Contentplattform ESV-Digital. Über die ESV-Akademie ist der Verlag zudem Veranstalter von Kongressen, Fachtagungen, Seminaren, Webinaren und Lehrgängen und pflegt vielseitige Kooperationen. Am Berliner Standort beschäftigt das Haus rund 125 Mitarbeiter.

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