"Das ist doch nicht so schlimm, das machen doch alle"
Top Ten der verwirklichten "Kavaliersdelikte" in Deutschland:
Platz 1: Einen Dienstleister schwarz beschäftigen (29%)
Platz 2: Einkäufe aus dem Ausland nicht verzollen (26%)
Platz 3: Raubkopien aus dem Internet herunterladen (25%)
Platz 4: Schwarzfahren (19%)
Platz 5: Selber schwarz arbeiten (18%)
Platz 6: Büromaterial bei der Arbeit entwenden (17%)
Platz 7: Fundsachen behalten anstatt sie abzugeben (13%)
Platz 8: Steuererklärung wissentlich falsch ausfüllen (10%)
Platz 9: Bei der Versicherung Falschangaben machen (9,3%)
Platz 10: Bei der Arbeit blau machen (9,1%).
Wer viel hat, betrügt auch viel
Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass gerade Kavaliersdelikte, wie das illegale Downloaden aus dem Internet oder das Schmuggeln von unverzollter Ware überdurchschnittlich oft von einer Zielgruppe toleriert wird: Die Rechtstreue nimmt ab mit zunehmendem Wohlstand. So stuften 39 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 3.500 Euro die Delikte als "o.k." ein. Insgesamt zeige sich, dass insbesondere Besserverdiener unlauterem Verhalten gegenüber offener sind.Mitarbeiter-Compliance
Das Problem hört am Werktor nicht auf, wie auch der aktuelle Fraud Survey 2015 von EY zeigt. Trotz einer besseren Compliance-Kultur werden immer noch Regeln gebrochen, so das Fazit der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft.Unternehmen müssen – wollen sie die Risiken von Regelverstößen minimieren – beim Mitarbeiter ansetzen. Und dies bei allen Mitarbeitergruppen, vom Anzug- und Krawattenträger bis hin zu den "Blaumännern". Wie genau, das zeigt Thomas Schneider und Maike Becker im aktuell erschienen Band "Mitarbeiter-Compliance: Strategien für eine erfolgreiche Einbindung".