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Computerbrillen sind immer gefragter. (Foto: JESHOOTS/Pixabay)
Digitaler Augenstress

Bildschirmbrillen: So schonen Sie Ihre Augen am Arbeitsplatz

ESV-Redaktion Arbeitsschutz
12.07.2023
Eine Bildschirmarbeitsplatzbrille ist eine wichtige Hilfe, um Menschen mit Altersweitsichtigkeit zu unterstützen. Für entspanntes Sehen am Bildschirmarbeitsplatz reichen normale Sehhilfen oft nicht aus. Spezielle Computerbrillen sind auf 50 bis 100 Zentimeter Sehabstand zum Bildschirm optimiert. Da sie Teil des Arbeitsschutzes sind, werden sie vom Arbeitgeber bezahlt.
Täglich verbringen wir viele Stunden vor dem Bildschirm. Sei es am Computer im Büro, am Smartphone auf dem Weg nach Hause oder beim Serienschauen auf dem Tablet. Für unsere Augen bedeutet das eine enorme Belastung. Immer mehr Menschen sind auf eine Brille angewiesen. Inzwischen sind es zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland. Das sind neun Prozentpunkte mehr als 1993 (58 Prozent). Diese Zahlen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die Belastung für unsere Augen immer größer wird.

Digitaler Augenstress

Bildschirmarbeit kann unsere Augen stark belasten. Beim Wechsel zwischen Tastatur, Monitor und anderen Geräten müssen wir uns ständig auf unterschiedliche Entfernungen und Lichtverhältnisse einstellen. Dabei blinzeln wir weniger, was zu einer Austrocknung der Augen führt. Die Folge ist, was Experten als digitalen Augenstress bezeichnen: Das gesamte Sehsystem wird überlastet.

Über 80 % der Menschen, die täglich mehr als drei Stunden am Computer arbeiten, leiden unter Kopfschmerzen, trockenen Augen oder Müdigkeit. Diese Beschwerden können ein Hinweis auf die Notwendigkeit einer speziellen Bildschirmarbeitsplatzbrille sein. Sie wird auch Bildschirmbrille oder Computerbrille genannt.

Es ist ein natürlicher Prozess, dass sich das Sehvermögen mit zunehmendem Alter verändert. Die Linse des Auges verliert an Flexibilität und ist nicht mehr so gut in der Lage, sich anzupassen. Ab einem Alter von etwa 45 Jahren kommt es deshalb zu einer Beeinträchtigung des Nahsehens. Um im Nahbereich und später im Zwischenbereich gut sehen zu können, benötigt man eine Sehhilfe, zum Beispiel eine Lesebrille oder eine Gleitsichtbrille.

Computerbrillen sind immer gefragter

Für Menschen, die viel am Computer arbeiten, ist eine gute Sicht auf den Bildschirm wichtig. Der Abstand zwischen den Augen und dem Bildschirm beträgt in der Regel zwischen 50 und 100 Zentimeter. Eine Bildschirmbrille kann helfen, wenn eine normale Lese- oder Gleitsichtbrille nicht ausreicht, um in diesem Bereich scharf zu sehen: Sie ist speziell auf diese Entfernung abgestimmt und ermöglicht entspanntes Sehen im Nah- und Zwischenbereich. Mit einer Bildschirmarbeitsplatzbrille können sowohl der Bildschirm als auch die Tastatur, Notizen oder der Gesprächspartner scharf gesehen werden. Das schont die Augen. Und die Körperhaltung wird verbessert. Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach entdecken immer mehr Brillenträgerinnen und Brillenträger in Deutschland die Vorteile einer Bildschirmbrille: Von 2002 bis 2020 stieg ihr Anteil von vier auf 13 Prozent.

Vorteil gegenüber normalen Sehhilfen

Für die Arbeitssituation am PC sind die üblichen Sehhilfen oft ungeeignet. Die Lesebrille ist für einen Sehabstand von ca. 40 Zentimetern ausgelegt, die Gleitsichtbrille hat einen oberen Bereich für die Ferne, einen Zwischenbereich und einen Nahbereich. Da Gleitsichtbrillen für den Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht optimiert sind, ist der Zwischenbereich für mittlere Entfernungen allerdings eingeschränkt.

Eine Bildschirmbrille ist ebenfalls für den Alltag geeignet. Sie eignet sich für alle Tätigkeiten im Nahbereich und bis zu einer Entfernung von zwei Metern von den Augen, wie z.B. kochen, basteln oder malen.

Der Arbeitgeber kommt für die Kosten auf

Computerbrillen gehören zum Arbeitsschutz und müssen daher vom Arbeitgeber finanziert werden. Nach der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) haben Beschäftigte Anspruch auf eine spezielle Sehhilfe in einfachster Ausführung, wenn die normale Brille nicht mehr ausreicht, um am Computer arbeiten zu können. Die Betriebsärztin oder der Betriebsarzt prüft dies und stellt eine Bescheinigung oder ein Rezept aus. Nicht verordnete Zusatzwünsche (z.B. Spezialgläser oder Brillenfassungen einer bestimmten Marke) müssen selbst bezahlt werden.

Auf der Grundlage der ArbMedVV sind die Unternehmen verpflichtet, den Beschäftigten, die an Bildschirmgeräten arbeiten, regelmäßige Untersuchungen ihrer Augen und ihres Sehvermögen durch eine fachkundige Person anzubieten. Es wird empfohlen, die Augen alle zwei Jahre untersuchen zu lassen, da sich bereits eine leichte Fehlsichtigkeit bei intensiver Bildschirmarbeit negativ auswirkt.

Benötigen Sie eine Computerbrille?

Sollten Sie einige der folgenden Symptome bei sich feststellen, kann Ihnen eine Bildschirmbrille wahrscheinlich helfen:

  • Um besser sehen zu können, beugen Sie sich häufig zum Bildschirm vor.
  • Nach der Arbeit am Computer haben Sie häufig Kopfschmerzen.
  • Im Nacken- oder Schulterbereich verspüren Sie Verspannungen.
  • Nach längerer Bildschirmarbeit sind Ihre Augen gerötet oder trocken.
  • Ihre Augenlider fühlen sich schwer an oder fallen zu.
  • Tränen, Brennen oder Jucken der Augen.
  • Sie reagieren empfindlich auf Licht oder blinzeln häufig.
  • Sie können sich schlechter konzentrieren oder machen mehr Fehler.
  • Sie werden schnell müde oder haben keine Energie mehr.
Mehr zum Thema finden Sie im BGHW-Magazin HUNDERT PROZENT.

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(ESV/FG)

Programmbereich: Arbeitsschutz