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Die AllBright Stiftung bemängelt zu wenige Frauen in Deutschlands Chefetagen (Foto: missty/Fotolia.com)
AllBright Stiftung

Deutschland ist Letzter

ESV-Redaktion COMPLIANCEdigital
18.05.2018
Weltweit holen die Konzerne immer mehr Frauen in ihr Top-Management. Deutschland ist in dieser Statistik allerdings das Schlusslicht. Warum eigentlich?
Die AllBright Stiftung setzt sich für mehr Frauen und Diversität in den Führungspositionen der Wirtschaft ein. Ihre aktuelle Studie zeigt: Vergleicht man den Frauenanteil in den Vorständen der 30 führenden Börsenunternehmen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen, den USA und Schweden, belegt Deutschland den letzten Platz. Die Vorstände der großen Dax-Konzerne sind zwar schon weiblicher und internationaler als die der kleinen und mittleren deutschen Börsenunternehmen, dennoch erreichen sie am 1. April 2018 nur einen Frauenanteil von 12 Prozent.

Weibliche Führungskäfte: Ausland ist Deutschland voraus

Die USA und Schweden seien Deutschland weit voraus, der Frauenanteil in den Vorständen sei in diesen Ländern doppelt so hoch. Unternehmen wie Apple, IBM, Volvo, Coca-Cola oder Hennes & Mauritz haben zum Teil bereits deutlich mehr als 30 Prozent Frauen in ihren Vorständen. Auch in Frankreich bei L’Oréal und Danone, bei Unilever in Großbritannien oder Energa in Polen sei das so.

Deutschland sei das einzige Land in diesem Vergleich, in dem keines der großen Börsenunternehmen überhaupt einen Frauenanteil von 30 Prozent im Vorstand erreiche, so die Studie. Und es sei das einzige Land im Vergleich, in dem kein einziges der großen Börsenunternehmen einen weiblichen CEO habe. In den USA haben neun von zehn der großen Börsenunternehmen mehrere Frauen im Vorstand – in Deutschland gelinge diese Ausnahme nur der Allianz, Daimler, SAP und Siemens.

Liegt es an der Vereinbarkeit von Beruf und Familie?

Gute gesellschaftliche Rahmenbedingungen sind wichtig für einen hohen Frauenanteil im Management. Wirklich entscheidend sei aber die Einstellung der Unternehmen, wie der Ländervergleich zeigt: Wenn Frauen und Vielfalt im Top-Management strategisch gewollt sind, steige der Anteil auch unabhängig von den Rahmenbedingungen signifikant. In Schweden stieg der Frauenanteil in den Vorständen trotz jahrzehntelang bester Bedingungen erst, als die Unternehmen die betriebswirtschaftliche Relevanz einer gemischten Unternehmensführung realisierten, heißt es in der Studie. In den USA gebe es die schlechtesten Rahmenbedingungen (kein Recht auf Elternzeit, keine flächendeckende kostengünstige Ganztagsbetreuung), doch nutzen die Unternehmen die weiblichen Ressourcen am konsequentesten und erreichen so den höchsten Frauenanteil in den Vorständen. „Das Festhalten am Gewohnten und verkrustete Strukturen bremsen nicht nur die Entwicklung des Frauenanteils in deutschen Konzernen. Ein weiteres Zurückbleiben bei Diversität und Digitalisierung wäre mit Blick auf den internationalen Wettbewerb gefährlich”, kommentieren die Geschäftsführer der AllBright Stiftung das Ergebnis der Studie. „Es braucht einen grundsätzlichen Change of Mindset in deutschen Konzernen, und ein höherer Frauenanteil in den Vorständen kann ein hervorragender Treiber des notwendigen Wandels sein.”

Den ganzen Bericht inkl. Zahlenmaterial finden Sie hier.

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Den aktuell relevanten Themenbereich der Diversity im Aufsichtsrat deutscher DAX-30-Unternehmen aus einer theoretischen sowie empirischen Perspektive beleuchtet der Artikel Diversity in DAX-30-Unternehmen von Prof. Dr. Patrick Ulrich, erschienen in der Ausgabe 3/2017 der ZCG.

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(ESV/ps)

Programmbereich: Management und Wirtschaft