Erfolgsfaktoren bei Fusionen und Übernahmen
Die Studie untersuchte 70 große abgeschlossene Transaktionen von US- und britischen Käufern zwischen 2007 und 2011. Sie vergleicht die Transaktionen mit einem erfolgreichen Anstieg des Shareholder-Value mit einer passenden Auswahl an Transaktionen, bei denen der Shareholder-Value vernichtet wurde. Die Ergebnisse zeigten im Einzelnen, dass:
- … Unternehmen, die Mitarbeiter übernommen haben, ihre Erfolgsquote erhöht haben. Erfolgreiche Geschäfte wiesen Übernahmequoten von 63 Prozent bei operativem und kaufmännischem Personal auf, während in der Gruppe der gescheiterten Geschäfte die Quote sechs Monate nach dem Abschluss bei 46 Prozent lag.
- … erfolgreiche Käufer die Geschäftsleitung schneller ablösen und ersetzen. In der erfolgreichen Gruppe blieben nur 38 Prozent der CEO und 19 Prozent der CFO länger als sechs Monate nach dem Abschluss, verglichen mit 44 Prozent bzw. 38 Prozent in der erfolglosen Gruppe.
- … Unternehmen mit einem stärkeren Fokus auf den Personalbestand – gemessen am Bestehen eines Personalausschusses auf Vorstandsebene – erfolgreichere Käufer sind. In der Gruppe mit den erfolgreichen Transaktionen gab es im Vergleich zur erfolglosen Gruppe mehr als die doppelte Anzahl an personalspezifischen Ausschüssen.
Unternehmen mit der erklärten Absicht des Kaufs zur Verbesserung oder Ergänzung ihrer bestehenden Systeme („Enhancing Deals“) waren im Gegensatz zu Transaktionen, die als „Leverage Deals“ oder nur bedingt zusammenpassend („Limited Fit Deals“) definiert wurden, deutlich häufiger in der erfolgreichen Gruppe (34 Prozent) als in der gescheiterten Vergleichsgruppe (nur 23 Prozent) vertreten. Wenn der Zugang zu F&E oder neuer Technologie als Absicht angegeben wurde, war der Prozentsatz der Erfolge innerhalb der Gruppe der Enhancing Deals mit 29 Prozent viel höher als bei der gescheiterten Gruppe mit nur 9 Prozent. Der Fokus auf die strategische Verbesserung führt daher zu einer höheren Leistungsfähigkeit als beispielsweise ein Konsolidierungsgeschäft für sich allein.
Trotz der erkennbaren Wichtigkeit des Personalmanagements im Prozess der Transaktion ergab eine zweite Studie, die als Teil desselben Berichts veröffentlicht wurde, dass viele Unternehmen ihre Personalabteilungen nicht früh genug in Transaktionen einbeziehen. Die auf einer Befragung von mehr als 30 Führungskräften von Personalabteilungen und außerhalb von Personalabteilungen basierende Studie ergab, dass weniger als zehn Prozent der Unternehmen die Personalabteilung im Stadium der Zielplanung einbeziehen, im Integrationsstadium jedoch über achtzig Prozent.
Der Bericht mit dem Titel „Successful Dealmaking“ wird vom M&A Research Centre veröffentlicht (Kontakt : Dirk Hermanns - Noir sur Blanc - Tel.: +33 (0)1 41 43 72 76, E-Mail: dhermanns@noirsurblanc.com).
Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern