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Finanzierungsoptionen für Start-up-Gründer (© Fotolia, Melisback)
Start-ups

Fünf Wege, um als Gründer an Geld zu kommen

Mario Schulz, ESV-Redaktion ConsultingBay
05.05.2015
Ohne Geld läuft auch bei vielen Start-ups nichts. Wie Gründer an Kapital kommen, beschreibt Christoph Westerburg vom Start-up Team der Deutschen Bank. Welche Finanzierungswege sollte man kennen?
Start-ups genießen in Deutschland einen besseren Ruf als in den USA, so eine aktuelle Studie des Versicherers Axa. Was aber fehlt, so die Studie weiter, ist neben mehr Unterstützung von Seiten des Staates vor allem ausreichend Kapital. Denn, egal ob ein innovatives Biotech-Start-up oder eine Modedesignerin, die ihr eigenes Label aufbauen will – ohne ausreichend finanzielle Mittel bleiben viele Ideen auf der Strecke.

Welche Finanzierung sich für eine Unternehmensgründung eignet, hängt nach Meinung von Dr. Christoph Westerburg vom Start-up Team der Deutschen Bank in Berlin "stark vom Geschäftsmodell und dessen Zielsetzungen ab. In der Gründungsphase kann der Investitionsbedarf noch gering sein, spätestens beim Markteintritt jedoch können hohe Marketingkosten entstehen“. Der Start-up-Experte rät, auch den angepeilten Zeitplan in die Entscheidung miteinzubeziehen. "Schon in der frühen Phase der Gründung empfiehlt es sich, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen", so Westerburg. Insbesondere KMU-Berater haben sich auf die Zielgruppe "Unternehmensgründer" spezialisiert. Folgende fünf Optionen stehen Start-ups zur Verfügung, um an ausreichend finanzielle Mittel zu kommen:

Option 1: Business Angels

Gerade bei Start-up Unternehmen ist es oftmals nicht sicher, ob aus der Idee wirklich „the next big thing“ wird. Hier kommen Risikokapitalgeber ins Spiel. Gründer können sich bei den sogenannten Business Angels oder Venture Capitals Agenturen mit ihrer Geschäftsidee bewerben. Der Vorteil: Neben dem notwendigen Kapital stehen diese zumeist auch mit fachlichem Rat zur Seite, haben sie doch ein großes Interesse, dass sich ihr Investment rentiert. "Für alle Investoren gilt: Sie lassen sich nicht allein von effektvollen Präsentationen beeindrucken. Gefragt sind effiziente Prozesse, konkrete Zahlen und ein detaillierter Businessplan", so Westerburg. Gerade beim Thema Business-Plan scheitern viele Gründer, so Prof. Christian Fink in seinem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der ZUb zum Thema Start-up Beratung.

Option 2: Crowdfunding

Eine weitere Quelle für Gründer bietet das sogenannte Crowdfunding. Die Idee dahinter: Start-up-Gründer präsentierten ihre Geschäftsidee auf einer Internetplattform, wie z.B. Kickstarter. Sie bieten dort sogenannten Unterstütztern an, sich an der Geschäftsidee zu beteiligen, indem sie z.B. das Produkt zu einem Vorzugspreis vorbestellen. Bestes Beispiel ist die Smart-Watch „Pebble“, die sich primär durch Crowdfunding finanziert. Für die mittlerweile dritte Version konnte das Unternehmen bereits am ersten Tag über acht Millionen Dollar einnehmen – was aktuell Rekord ist. Gründer, die über diese Art der Finanzierung nachdenken, rät Warburg, die „Kampagne erst in einer fortgeschrittenen Gründungsphase zu starten um sich gegen Ideendiebstahl abzusichern.

Option 3: Bankkredite

Der klassische Weg führt viele Gründer  sicherlich zur Bank. Vor allem für Start-ups, die bereits den ersten Cashflow generiert haben und jetzt darüber nachdenken, die nächsten Wachstumsschritte einzuleiten, sind bei einer Bank an der richtigen Adresse: "Je besser Banken das Start-up bereits aus der Zusammenarbeit in frühen Gründungsphasen kennen", so der Banker Westerburg, "desto besser ist die Grundlage für eine Kreditentscheidung". Wichtig dabei ist aber, mit den Kreditgebern auf Augenhöhe zu verhandeln, so KMU-Berater Carl-Dietrich Sander in seinem Praxisleitfaden zur Bankenkommunikation für Unternehmer und Berater.

Option 4: Staatliche und private Förderprogramme

Neben Banken, Business Angels oder Unterstützern vergessen viele Gründer, dass auch der Staat viele Programme bietet, um Start-ups bei ihrem Vorhaben zu unterstützen. So hat z.B. die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) letzten Monat bekannt gegeben, dass sie das Programm "Gründercoaching Deutschland" weiter fortsetzt. Auch die Arbeitsagentur vergibt an Gründer Zuschüsse. Einen Überblick über Fördermöglichkeiten bietet die Seite www.foerderdatenbank.de.

Option 5: Start-ups wollen aufs Parkett

Eine fünfte Quelle stellt laut Digitalverbands Bitkom die Börse dar. Ein Börsengang ist für viele Start-up-Gründer in Deutschland eine Möglichkeit, um sich mit dem notwendigen Kapital für Wachstum zu versorgen. Laut einer aktuellen Umfrage hält mehr als jeder vierte Gründer (28 Prozent) einen Börsengang für das eigene Start-up in Zukunft für denkbar. Für 49 Prozent der Gründer ist ein Börsengang noch nicht relevant – und nur 13 Prozent schließen den Gang aufs Parkett aus. Jeder zehnte Gründer hat sich noch keine Gedanken über einen Börsengang gemacht. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 200 Start-up-Gründern.

Aus Sicht des Bitkom-Hauptgeschäftsführers, Dr. Bernhard Rohleder, ist diese Entwicklung ein positives Signal für den Gründerstandort Deutschland, da es zeigt, „dass deutsche Start-up-Gründer ihre unternehmerische Zukunft ambitioniert planen. Statt ihr Unternehmen in einer frühen Phase zu verkaufen, wird eher auf Wachstum und internationale Expansion gesetzt.“ (Quelle: Bitkom, Deutschland - Land der Ideen)

Literaturempfehlung zum Thema Start-ups

Weitere Hinweise, worauf Start-ups bei der Gründung des eigenen Unternehmens achten sollen, finden Sie in dem Band "Existenzgründung und Businessplan: Ein Leitfaden für erfolgreiche Start-ups".

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