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Manipulation von Facebook "Trending Topics" (Foto: phecsone - Fotolia.com)
Facebook „Trending Topics“

Facebook reagiert auf Manipulationsvorwürfe

ESV-Redaktion COMPLIANCEdigital
27.05.2016
Facebook reagiert auf Kritik nach dem Bekanntwerden der Manipulationsvorwürfe durch Äußerungen anonymer Mitarbeiter. Mehrere Maßnahmen sollen in Zukunft die Unparteilichkeit der „Trending Topics” gewährleisten.
Der Social Media-Gigant Facebook geht auf die Aussagen anonymer Mitarbeiter gegenüber dem Technologie-Blog Gizmodo ein. Diesem zufolge seien sie angewiesen worden, innerhalb der Facebook „Trending Topics” Nachrichten mit eher konservativem Anstrich gezielt zu manipulieren und zu unterdrücken, damit sie nicht oder lediglich deutlich weniger präsent erscheinen. Diese „Trending Topics” wurden eigentlich von einem Algorithmus erzeugt, der Meldungen der großen englischsprachigen Nachrichtenportale BBC News, CNN, Fox News, The Guardian, NBC News, New York Times, USA today, Wall Street Journal, Washington Post und Buzzfeed News auswertete und dort auftauchende Nachrichten automatisch in die „Trending Topics” von Facebook platzierte. In Deutschland ist dieses Feature zur Zeit noch nicht eingeführt worden.

Antwortbrief von Facebook an US-Senator

Nachdem die anonymen Manipulationsvorwürfe bekannt wurden, gab es insbesondere von konservativen Vertretern zahlreiche kritische Wortmeldungen. Zu den prominentesten Kritikern gehörte  der republikanische US-Senator John Thune. Facebook wies in einem Antwortbrief an Thune die Vorwürfe der Parteilichkeit vehement zurück und betonte die bereits durchgeführten Mitarbeiterschulungen gegen eine gezielte Manipulation der „Trending Topics”. Ebenfalls wies das Unternehmen auf die Aktualisierung seiner Anleitung zum Erstellen der News-Trends hin. Gleichzeitig legte es seine internen Richtlinien zur Generierung von Trends offen: Mitarbeiter, die lediglich Duplikate entfernen, passende Titel setzen und kurze Beschreibungen für Nachrichten verfassen sollen, bekämen künftig weniger Spielraum im Umgang mit den durch einen Algorithmus ausgewählten Nachrichten. Noch offen ist, wie genau Mitarbeiter künftig die Relevanz von Nachrichten einschätzen sollen. Fest steht jedoch, dass die Orientierung nicht mehr an den oben genannten Nachrichtenportalen erfolgen wird.

Wichtige Plattform bei politischen Entscheidungen

Angesichts der gestiegenen Relevanz von Facebook, insbesondere für Akteure aus Wirtschaft und Politik, ist auch in Zukunft mit weiteren Wortmeldungen führender Interessenvertreter zu rechnen. Beispielsweise im bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlkampf könnte Facebook mit seiner Reichweite eine entscheidende Rolle spielen.

Weiterführende Literatur
Fundiertes Expertenwissen zu Facebook, aber auch zu anderen führenden Social Media Plattformen, bietet Dietmar Fischers Buch „Social Media Marketing und Strategien – Facebook, Twitter, Xing & Co. erfolgreich nutzen”. Nach einer Darstellung der Grundlagen von Social Media geht der Autor insbesondere auf die Entwicklung von Strategien für Unternehmen ein, die Ideen und Produkte erfolgreich vermarkten wollen. Künftige Entwicklungstendenzen behandelt er mit den Themenschwerpunkten Web 3.0 und Mobile Marketing.


Programmbereich: Management und Wirtschaft