Sie haben folgende Möglichkeiten:
  1. zum Login.
  2. zur Navigation.
  3. zum Inhalt der Seite.

Das Geld regiert die Welt (Foto: vege/Fotolia.com)
Transparency International

Korruption in Deutschland „stabil”

ESV-Redaktion COMPLIANCEdigital
30.01.2017
Transparency International hat den neuen Korruptionswahrnehmungsindex veröffentlicht. Deutschland liegt wie im Vorjahr im weltweiten Vergleich auf Rang 10, im EU-internen Ranking auf Rang 5.
Mit 81 Punkten im Korruptionswahrnehmungsindex der Antikorruptionsorganisation Transparency International bleibt Deutschland weltweit unter den zehn Staaten mit der geringsten gefühlten Korruption im öffentlichen Sektor. Gleichauf liegen Großbritannien und Luxemburg, Platz 1 teilen sich Dänemark und Neuseeland (je 90 Punkte) vor Finnland mit 89 Punkten und Schweden (88).  Auf der Skala von 0 bis 100 bedeuten 0 Punkte, dass der Sektor in dem Land als sehr korrupt, 100 Punkte als sehr integer  wahrgenommen wird.

Irreguläre Zahlungen steigen auch in Deutschland

Tranparency International warnt in seinem Bericht jedoch, dass es sehr wohl Grund zur Sorge um die Integrität des Wirtschaftsstandorts Deutschland gebe. „Irreguläre Zahlungen“, um Vorgänge in den Verwaltungen schneller abzuwickeln zu können oder überhaupt erst zu ermöglichen, steigen seit 2012 an.

Internationale Entwicklung – Korruption nimmt zu

In diesem Jahr hat Transparency International 176 Länder in dem Index aufgelistet, 69% von ihnen haben weniger als 50 Punkte erhalten. Die Organisation bemängelt, dass sich systematische Korruption und soziale Ungleichheit gegenseitig bestärken und damit populistische Politiker begünstigen. „Statt gegen die kapitalistische Vetternwirtschaft vorzugehen, errichten diese Führer oft noch schlimmere Formen korrupter Systeme”, sagt der Vorsitzende der Organisation, José Ugaz. Die Türkei und Ungarn, Länder, in denen autokratische Anführer mehr an Einfluss gewonnen haben, sind in diesem Jahr schwächer eingestuft worden.

Besonders negativ aufgefallen ist Katar (-10 Punkte) aufgrund der Fifa-Skandale, der Ermittlungen bei  der Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 und den damit zusammenhängenden Menschenrechtsverletzungen.

Aber es gibt auch positive Entwicklungen. In Georgien beispielsweise haben Antikorruptionsreformen durchaus zu Erfolg geführt. Das Land konnte seinen CPI-Wert (Corruption Perceptions Index) von 52 auf 57 Punkte steigern.

Als korruptestes Land gilt im Übrigen Somalia, gefolgt von Südsudan, Nordkorea und Syrien.

Die vollständige Liste aller Länder können Sie hier einsehen.

Weiterführende Literatur

Wie ein zielgerichtetes Korruptionscontrolling zu mehr Transparenz beiträgt und sich mit Funktionsbereichen wie dem Compliance-Management oder der Internen Revision verzahnen lässt, erläutern Dr. Jürgen Stierle und Dr. Helmut Siller im Praxishandbuch Korruptionscontrolling.

Und das Fachexpertenteam um Prof. Dr. Matthias S. Fifka und Prof. Dr. Andreas Falke beleuchtet Korruption vielseitig aus gesellschaftlichen, kulturellen, ethischen und ökonomischen Blickwinkeln in dem Band Korruption als internationales Phänomen.


(ESV/ps)

Programmbereich: Management und Wirtschaft