Weltweite Korruption konstant
Keine Korruption in Deutschland
Auf die Frage, ob korrupte Methoden im Geschäftsleben in ihrem Land weit verbreitet sind, antwortete keiner der befragten deutschen Manager mit „ja”. Im Gegensatz zu den Kollegen weltweit. Hier vermuteten 38 Prozent der Befragten eine weite Verbreitung korrupter Methoden. Auffallend ist hierbei, dass sich diese Zahl seit 2012 nicht verändert und stetig etwa auf dem gleichen Niveau verharrt. Am korruptesten geht es laut Studie in Brasilien (96 Prozent) zu, gefolgt von Kolumbien (94 Prozent) und Nigeria (90 Prozent). In der innereuropäischen Wertung liegt Italien mit 68 Prozent vorn.Zahl der entdeckten Betrugsfälle gestiegen
Gestiegen ist in Deutschland allerdings die Anzahl der entdeckten Betrugsfälle. 18 Prozent gaben an, dass es in ihrem Unternehmen hierzulande einen größeren Betrugsfall gab, während weltweit nur 11 Prozent einen bedeutsamen Betrugsfall meldeten. In Italien kam es dagegen offiziell nur bei jedem 16. Unternehmen zu einem Betrugsfall. „Die vergleichsweise hohe Zahl von entdeckten Betrugsfällen in Deutschland ist kein Zeichen für eine überbordende Kriminalität in deutschen Unternehmen. Sie zeigt vielmehr, dass die in den letzten Jahren hierzulande eingeführten Compliance-Systeme in vielen Fällen greifen”, kommentiert Stefan Heißner, Leiter Fraud Investigation & Dispute Services bei EY, die Ergebnisse. „Wo funktionierende Überwachungsprozesse im Einsatz sind, da wird auch mehr aufgeklärt, auch wenn es insgesamt gesehen gar nicht so viele Betrugs- und Korruptionsfälle gibt.”Spitzenreiter in der Aufklärung von Betrugsfällen ist übrigens die Ukraine, in der bei 36 Prozent der Unternehmen Betrugsfälle aufgeklärt wurden.
Größte Angst vor Cyber-Attacken
Betrug und Korruption stellen nach Ansicht der deutschen Befragten aber nur das zweitgrößte Risiko für die Unternehmen dar (36 Prozent) dar. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) nannte Cyberattacken als das Risiko Nummer 1. Compliance-Risiken kommen auf 24 Prozent. Weltweit wird das etwas anders gesehen. Als größte Risiken fürchten die Befragten regulatorische Änderungen (43 Prozent) und das makroökonomische Umfeld (42 Prozent).Alle Studienergebnisse können Sie sich hier ansehen.
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(ESV/ps)
Programmbereich: Management und Wirtschaft