Auch mobile Kommunikationsgeräte beeinträchtigen das Muskel-Skelett-System
Es wurden 41 wissenschaftliche Studien für das Review extrahiert, die meisten davon Laborstudien. Der Schwerpunkt der Beiträge lag auf biomechanischen Parametern. Nur zwei der Untersuchungen befassten sich mit visuellen Auswirkungen der Nutzung von Smart Devices.
Anhand der Studienergebnisse lassen sich insbesondere für den Nacken sowie die Daumen erhöhte Risiken physischer Beanspruchung durch länger andauernde Verwendung feststellen. Der Versuch Blendungen und Reflektionen auf den Geräten durch Abschattung mit dem eigenen Körper zu vermeiden, trägt zusätzlich zu ungünstigen Haltungen bei. Und das Verfassen von Textnachrichten mit repetitiven, sehr schnellen Bewegungen erhöht das Risiko für Tendinopathien.
Grundsätzlich sollten Tablets und Smartphones daher eher kurzzeitig genutzt werden. Dem mobilen Einsatz in unterschiedlichen Beleuchtungen sollte mit möglichst reflektionsarmen Displays Rechnung getragen werden. Für die Geräteauswahl sollten Gewicht und Bildschirmgröße mit Blick auf die Arbeitsaufgabe abgewägt werden. Bei länger andauerndem Einsatz kann Zubehör wie eine externe Tastatur helfen Haltung und Komfort zu verbessern. Weitere Forschung zur Nutzung von Tablet, Smartphone und anderen Smart Devices im Arbeitskontext erscheint notwendig.
P. Tegtmeier:
Review zu physischer Beanspruchung bei der Nutzung von Smart Mobile Devices.
1. Auflage. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2016. S. 54, PDF-Datei
Link zum Volltext (PDF-Datei, 1 MB)
Programmbereich: Arbeitsschutz