Top-Consultant-Studie

Beratung mit Bindungsschwierigkeiten

Beratungen - insbesondere kleinere und mittelgroße Häuser - haben immer größere Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden und langfristig an das eigene Haus zu binden – so das Ergebnis der Top-Consultant-Studie.

Die Situation scheint paradox. Auf der einen Seite schaffen es mittelgroße Häuser immer besser, Paroli gegenüber den großen Platzhirschen zu bieten. Auch die Kunden sind bereit, für die Expertise der „Hidden Champions“ zu zahlen, so das Ergebnis der aktuellen Studie Top Consultant“ von Prof. Dr. Dietmar Fink und Bianka Knoblach von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB). Und dennoch haben die mittelgroßen Player Probleme, High Potentials zu gewinnen und langfristig an das eigene Haus zu binden.

War of Talents

Fast 50 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen gab in der Umfrage an, dass die Rekrutierung von Mitarbeitern aktuell die größte Herausforderung ist. Für ein Drittel der Befragten kommt hinzu, dass die fachliche und persönliche Weiterentwicklung sie vor große Herausforderung stellt und das auch vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung, der zunehmenden Veränderungsdynamik und der wachsenden Komplexität.

Unterschiede machten die Autoren der Studie lediglich in der Priorisierung aus. Während technische Berater und Organisationsentwickler sich kaum Sorgen um die Rekrutierung qualifizierter Nachwuchskräfte machen, haben Personalberater, Managementberater und IT-Berater zunehmend Probleme, geeignete Mitarbeiter im „War of Talents“ für sich zu gewinnen.

Kunden zahlen für Expertise

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie: Aktuell verspüren die befragten Unternehmen keinen Preisdruck am Markt – zumindest nicht so stark. Nur 14 Prozent der Befragten gaben an, dass sie unter Preisdruck von Seiten der Kunden stehen.

„Anscheinend sind Kunden bereit, für die Erfüllung der komplexen Anforderungen angemessene Honorare zu zahlen“. Aus Sicht der beiden Studienautoren sind das zwar gute Nachrichten für die Berater. Allerdings bestehe kein Anlass für Neid: Die Gewinnung und Haltung neuer Mitarbeiter „üben einen erheblichen Investitionsdruck auf die Consultants aus: Sie müssen in Fachkräfte und Know-how investieren, um im Geschäft zu bleiben. Dieser Effekt dürfte etwaige Mehreinnahmen locker neutralisieren", so die beiden Autoren der Studie. (ESV/ms)

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