
Berichte zur Nachhaltigkeit gewinnen an Bedeutung
Thomas Rücker (s.u. https://www.ruecker-consult.de) betonte, dass der Nachhaltigkeitsbericht die Initialzündung für die Unternehmensführung sein kann. Ein Nachhaltigkeitsbericht sei nicht der Beginn, sondern das Ergebnis der glaubhaften Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie.
Prozessschritte zum Nachhaltigkeitsbericht
Unterschieden wurden sieben Prozessschritte zum Nachhaltigkeitsbericht:- Bekenntnis zur nachhaltigen Unternehmensführung durch Vorstand/Geschäftsführung,
- strategische Verankerung der Nachhaltigkeitsstrategie als Teil der Unternehmensstrategie,
- operative Verankerung durch Definition von Kennzahlen und Zielen,
- organisatorische Verankerung als Stabsstelle,
- prozessuale Verankerung in Geschäftsprozessen und Entscheidungsvorlagen,
- technologische Verankerung durch Abbildung und Generieren der definierten Kennzahlen mit Informationstechnologie,
- kommunikative Verankerung durch Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Anpassungen im Compliance-System
Vor diesem Hintergrund fordern die Autoren Scheid/Kotlenga/Müller in einem demnächst in der Fachzeitschrift KSI (s.u. www.ksidigital.de) erscheinenden Beitrag (Heft 04/2018, S. 149-153) eine Anpassung des Compliance-Systems: Um im Kontext gestiegener Erwartungen an die eigene Nachhaltigkeitsberichterstattung die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und regulatorischer Standards sowie die Erfüllung weiterer, wesentlicher und von den kapitalmarktorientierten Abnehmerunternehmen der Lieferkette selbst gesetzten ethischen Standards und Anforderungen zu gewährleisten, müssen die Unternehmen ihr Compliance-System auf diese z.T. neuartigen Herausforderungen ausrichten.Da sich die steigende Sensibilisierung in Bezug auf die unternehmerische Verantwortung u.a. in einer zunehmend medienwirksamen Berichterstattung über Lebens- und Arbeitsbedingungen in Drittstaaten manifestiert, sollte insbesondere bei den in § 289c Abs. 2 Nr. 4, 5 HGB geforderten Aspekten zur Achtung der Menschenrechte sowie zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung ein regelkonformes Verhalten und somit die Beachtung der vertraglich eingegangenen Verpflichtungen laufend kontrolliert und offen nach außen kommuniziert werden.
Eine wirksame und funktionierende Compliance-Kultur setzt aber – so wird betont – neben einer solchen Kommunikation ebenso eine Spiegelung dieser Grundsätze im tatsächlichen Auftreten und Handeln aller Unternehmensverantwortlichen auf sämtlichen Managementebenen voraus. Diese Werte können folglich nur dann glaubhaft an die großen Handelspartner übermittelt werden, sofern diese auch deutlich von den Vermittelnden selbst gelebt werden.
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Corporate Social Responsibility und wirtschaftliches Handeln Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet in Unternehmenspraxis und Wissenschaft oft sehr unterschiedliche Vorstellungen und Konzepte. Auch in Abgrenzung zu benachbarten Bereichen wie Nachhaltigkeit, Transparenz und Unternehmensethik lässt sich CSR nicht immer leicht greifen.
Ein prägnanter, gut verständlicher Einstieg mit vielen Fallbeispielen und Übersichten, der aufzeigt, was gesellschaftliche Verantwortung im Kontext wirtschaftlichen Handelns bedeutet – und wie CSR in Organisationen produktiv eingebracht werden kann. |
(ESV/ps)
Programmbereich: Management und Wirtschaft