„Ein echtes Must-Have!“
In acht Hauptkapiteln mit jeweils zwei Unterkapiteln werden Studierende an die mittelhochdeutsche Sprache und Literatur herangeführt und lernen durch geschickt gewählte Übungsaufgaben nicht nur die mittelhochdeutsche Sprache, sondern auch vieles über die damalige Kultur und Geschichte. Die Leserin bzw. der Leser erfahren so zum Beispiel Neues zum mittelalterlichen Hof und zur Burg, zum städtischen und zum religiösen Leben im Mittelalter und nicht zuletzt Zentrales zur Vorstellung von Ehe und Liebe. Das Buch ist aber nicht nur gut strukturiert, sondern es sieht auch wunderschön aus: Wenn man es mit den vielen farbigen Abbildungen und den durch verschiedene Farben angeordneten Lernaufgaben in der Hand hält, dann liest man sich fest und kann es nicht mehr so schnell aus der Hand legen.
| Nachgefragt bei Prof. Dr. Simone Schultz-Balluff und Dr. Dorothee Lindemann | 23.10.2025 |
| „Wir haben uns die Aufgabe gestellt, ein sehr erfolgreiches Buch für die Lehre der germanistischen Mediävistik weiterzuentwickeln.“ | |
| Die völlig überarbeitete Neuauflage des bewährten Lehrbuchs zur germanistischen Mediävistik „Mittelhochdeutsch als fremde Sprache“ bietet mit 16 thematischen Hauptkapiteln, einem Begleitheft sowie Audioaufnahmen ein breites Angebot. Mit erweiterter Textbasis, neuem Bildmaterial und einer praktischen Kurzgrammatik im Begleitheft enthält es alles, was Studierende für ein erfolgreiches Studium der mittelhochdeutschen Sprache und Literatur brauchen – und Lehrende für eine hilfreiche Grundlage ihrer Seminare. mehr … | |
Das alles ist sehr anschaulich bebildert. Und nicht nur das: Während wir fast im Vorübergehen grammatische Phänomene anhand von verschiedensten mittelhochdeutschen Texten wie dem „Nibelungenlied“, dem „Tristan“, dem „Parzival“, Walthers Spruchdichtung oder der Millstätter Genesis erklärt bekommen – und was fast noch wichtiger ist: auch verstehen –, können wir uns als Beigabe eben diese mittelhochdeutschen Texte über einen QR-Code auch vorlesen lassen. Einerseits ist uns das Mittelhochdeutsche ja „fremd“ geworden, andererseits aber ist es uns doch noch nah, und das begreifen wir spätestens in dem Moment, in dem wir die Texte laut vorgetragen hören. Das Autorenteam hat mehrere Sprecherinnen und Sprecher engagiert, um uns hören zu lassen, wie das Mittelalter klingt – das ist ganz wunderbar und macht Lust auf mehr.
Und damit bin ich bei einem weiteren Punkt angelangt. Das Buch ist nicht nur für Studierende der Mediävistik ein ergiebiges Hilfsmittel, sondern jede/r am Mittelalter Interessierte findet Anregungen zur näheren Beschäftigung: Sei es, dass man endlich versteht, wie mittelalterliche Handschriften zu lesen sind oder sei es, dass man erfährt, dass die im Naumburger Dom als Stifterin dargestellte Reglindis deshalb mit einem Gebende, also einer aus Kinn und Stirnband bestehenden Kopfbedeckung, versehen ist, weil sie so als verheiratete Frau gekennzeichnet ist. Man lernt auch, dass der König und sein Hofstaat keineswegs statisch an einem Ort verharrten, sondern ständig in Bewegung waren, was man anhand der sogenannten Itinerarien, Aufzeichnungen der jeweiligen Reisewege und -ziele, nachvollziehen und kartographieren kann. Die Erkenntnisse sind fast unerschöpflich.
Und damit komme ich zu meinem letzten Punkt: Dozent/-innen, die das Buch in der Lehre einsetzen möchten, können sich über einen online zugänglichen „Didaktischen Leitfaden“ Anregungen dazu geben lassen, wie sie ihre Arbeit mit dem Lehrbuch am besten aufbauen. Das hilft enorm.
Mein Fazit: ein echtes Must have!
Dr. Carina Lehnen, Verlagsleitung Philologie
| Mittelhochdeutsch als fremde Sprache Von Simone Schultz-Balluff, Klaus-Peter Wegera, Dorothee Lindemann unter Mitarbeit von: Timo Bülters Eine solide Basis für das Studium der germanistischen Mediävistik |
Programmbereich: Germanistik und Komparatistik