
Fast jede zweite erwerbstätige Frau arbeitet in Teilzeit
Knapp 8 von 10 Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren erwerbstätig
Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen betrug im Jahr 2024 gut 77 % und erreichte damit ebenfalls einen Rekordwert. Bei den Männern lag die Erwerbstätigenquote mit 81 % rund 7 Prozentpunkte höher als bei den Frauen mit 74 %. Der Abstand zwischen Männern und Frauen hat sich in den letzten 20 Jahren deutlich verringert: So stieg die Erwerbstätigenquote von Frauen seit 2005 von gut 59 % um rund 15 Prozentpunkte, während der Anstieg bei den Männern mit knapp 10 Prozentpunkten (2005: 71 %) geringer ausfiel. Mit dem Anstieg der Erwerbstätigkeit geht ein Anstieg des Anteils der Erwerbstätigen einher, die in Teilzeit arbeiten. In den Jahren von 2005 bis 2024 sind die Teilzeitquoten sowohl bei Frauen (von 43 % auf 49 %) als auch bei Männern (von 7 % auf 12 %) im Alter von 15 bis 64 Jahren um rund 5 Prozentpunkte gestiegen.
Erwerbstätigenquote von Müttern in den letzten 20 Jahren deutlich angestiegen
Bei Eltern von minderjährigen Kindern waren 92 % der Väter, aber nur 71 % der Mütter im Jahr 2024 erwerbstätig. Noch deutlichere Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich bei Eltern mit Kindern unter 3 Jahren: Hier waren 9 von 10 Vätern (89 %), aber nur 4 von 10 Müttern (40 %) erwerbstätig. Während die Anteile erwerbstätiger Väter mit Kindern unter 3 Jahren und mit Kindern unter 18 Jahren seit 2005 nur leicht gestiegen sind (+3 beziehungsweise +4 Prozentpunkte), haben die Erwerbstätigenquoten von Müttern mit Kindern unter 3 und unter 18 Jahren deutlich zugelegt (+12 beziehungsweise +11 Prozentpunkte).
Knapp 7 von 10 erwerbstätigen Müttern arbeiten in Teilzeit
Bei erwerbstätigen Müttern lag die Teilzeitquote höher als bei den erwerbstätigen Frauen insgesamt: Im Jahr 2024 arbeiteten 68 % aller Mütter mit Kindern unter 18 Jahren in Teilzeit, bei den Müttern mit Kindern unter 3 Jahren waren es sogar 73 %. Dagegen hatten erwerbstätige Väter mit Kindern unter 18 Jahren mit 8 % und Väter mit Kindern unter 3 Jahren mit 9 % seltener ihre Arbeitszeit reduziert als alle erwerbstätigen Männer. Während sich die Teilzeitquote von Müttern seit dem Jahr 2005 kaum veränderte, stieg diese bei den Vätern um gut 4 Prozentpunkte.
Veröffentlichung neu hochgerechneter Mikrozensusergebnisse ab 2021 durch Umstellung auf Bevölkerungseckwerte des Zensus 2022
Ab der Veröffentlichung der Erstergebnisse 2024 und der Endergebnisse 2023 des Mikrozensus erfolgt die Hochrechnung anhand von Eckwerten der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2022. Das Hochrechnungsverfahren bleibt dabei unverändert gegenüber der bisherigen Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011. Für die bereits auf Basis des Zensus 2011 veröffentlichten Ergebnisse des Mikrozensus-Kernprogramms und der Unterstichprobe zur Arbeitsmarktbeteiligung (MZ-LFS) werden zudem für die Jahre ab 2021 neu nach dem Zensus 2022 hochgerechnete Ergebnisse veröffentlicht. Einen Überblick über die Umstellung des Mikrozensus auf den Zensus 2022 und die Auswirkungen auf die Ergebnisse bietet eine Sonderseite im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.
Methodische Hinweise |
Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten. Um aus den erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung treffen zu können, werden die Daten an den Eckwerten der Bevölkerungsfortschreibung hochgerechnet. Ab der Veröffentlichung der Erstergebnisse 2024 und der Endergebnisse 2023 erfolgt die Hochrechnung anhand von Eckwerten der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2022. Die neu ermittelten Bevölkerungseckwerte weichen von den bisher verwendeten ab: Der Zensus 2022 hatte ergeben, dass zum Stichtag 15. Mai 2022 in Deutschland 1,4 Millionen oder 1,6 % Menschen weniger lebten als nach der bisherigen Fortschreibung des Bevölkerungsstands nach dem Zensus 2011. Die neue Hochrechnung des Mikrozensus wirkt sich entsprechend auf die Ergebnisse aus, wobei der Effekt bei Anteilswerten allgemein deutlich geringer ist als bei absoluten Zahlen. Bei der Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen liegen die Werte bei Hochrechnung anhand des Zensus 2022 um 0,2 Prozentpunkte über den bisherigen Ergebnissen, bei der Teilzeitquote ergibt sich durch die neue Hochrechnung keine Differenz. Dargestellt sind Personen in privaten Hauptwohnsitzhaushalten. Betrachtet werden für die Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren Erwerbstätige nach dem Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO-Konzept). Die Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern wird auf Grundlage des Konzepts der realisierten Erwerbstätigkeit dargestellt: Personen, die ihr bestehendes Erwerbsverhältnis nach ILO-Konzept aufgrund von Mutterschutz oder Elternzeit unterbrechen, werden als (zeitweise) nicht erwerbstätig behandelt. Personen, die ihre Erwerbstätigkeit aufgrund von Krankheit oder Urlaub zum Stichtag nicht aktiv ausüben, sind dagegen in der Zahl der Erwerbstätigen enthalten. Als teilzeitbeschäftigt gilt im Mikrozensus, wer normalerweise weniger Stunden als in einer in der Branche beziehungsweise dem Betrieb üblichen Vollzeitbeschäftigung arbeitet. Die Erfassung erfolgt als Selbsteinschätzung der Befragten. Mütter und Väter sind Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren mit mindestens einem im Haushalt lebenden minderjährigen Kind (in Hauptwohnsitzhaushalten). |
Quelle: Pressemitteilung destatis
Das könnte Sie auch interessieren:
![]() |
Betriebliche Prävention Redaktionsbeirat: Dr. Michael Au, Prof. Dr. Gudrun Faller, Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl Redaktion: Florian Gräfe Programmbereich: Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit Betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz in sich verändernden Berufswelten gestalten – die Betriebliche Prävention zeigt Ihnen, wie es geht: Angesehene Spezialisten berichten jeden Monat neu zu fachlichen und rechtlichen Entwicklungen aus Prävention, Organisation und Unfallversicherung. Erfahren Sie das Wichtigste zu den Aktivitäten maßgeblicher Institutionen, zu Veranstaltungen, Literatur und allen weiteren Ereignissen, die Ihr Berufsfeld so vielseitig machen.
Unfallversicherung und Recht
Testen Sie die Betriebliche Prävention doch einmal kostenlos und unverbindlich! |
DEKRA Arbeitssicherheitsreport 2025 | 19.05.2025 |
Krank – und trotzdem aktiv im Homeoffice | |
![]() |
Bei den allermeisten Beschäftigten ist das Homeoffice nach wie vor beliebt, es gibt aber Probleme durch die Entgrenzung von Privat- und Arbeitsleben. Das ist ein Ergebnis des DEKRA Arbeitssicherheitsreports 2025, für den DEKRA gemeinsam mit forsa bundesweit 1.500 Beschäftigte befragt hat. mehr … |
Programmbereich: Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit