
Frauen leisten mehr unbezahlte Arbeit als Männer
Der Gender Care Gap lag damit bei 43,8 Prozent, teilt das Statistische Bundesamt mit. Diese Kennziffer zeige den unterschiedlichen Zeitaufwand, den Frauen und Männer ab 18 Jahren für unbezahlte Arbeit durchschnittlich aufbringen. Bei der vorherigen Erhebung vor zehn Jahren hatte der Gender Care Gap bei 52,4 Prozent gelegen.
„Die Lücke zwischen Frauen und Männern bei der unbezahlten Arbeit wurde im Zeitvergleich kleiner, sie ist aber nach wie vor beträchtlich“, sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamts. Dabei habe sich die Zeit, die Frauen wöchentlich mit unbezahlter Arbeit verbringen, im Zehnjahresvergleich sogar um knapp 20 Minuten erhöht. Allerdings sei der Zeitaufwand bei Männern noch stärker gestiegen.
Fast die Hälfte der unbezahlten Arbeit setzt sich bei Frauen aus Tätigkeiten der klassischen Hausarbeit wie Kochen, Putzen und Wäsche waschen zusammen. Rund 13 Stunden pro Woche wenden Frauen im Durchschnitt für diese Tätigkeiten auf. Männer verbringen nur halb so viel Zeit damit. Auch mit der Betreuung, Pflege und Unterstützung von Kindern und erwachsenen Haushaltsmitgliedern verbringen Frauen fast doppelt so viel Zeit wie Männer. Weitere Tätigkeiten unbezahlter Arbeit sind Einkaufen, Haushaltsorganisation, handwerkliche Tätigkeiten, ehrenamtliches und freiwilliges Engagement und die Unterstützung anderer Haushalte.
Wenn bezahlte und unbezahlte Arbeit zusammen betrachtet werden, arbeiteten Frauen im Jahr 2022 mit durchschnittlich 45,5 Stunden pro Woche mehr als Männer, die im Schnitt knapp 44 Stunden arbeiteten.
Für die Erhebung haben vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 rund 10.000 Haushalte mit 20.000 Personen ab 10 Jahren auf freiwilliger Basis an drei vorgegebenen Tagen, davon zwei Wochentage und ein Tag am Wochenende, ihre verbrachte Zeit in 10-Minuten-Schritten in einem Zeit-Tagebuch oder in einer App protokolliert. Jede Angabe wurde für die Auswertung einer von insgesamt 174 Aktivitäten zugeordnet, die wiederum in 9 Hauptkategorien gegliedert sind. Der Gender Care Gap ergibt sich, indem die Differenz beim Zeitaufwand für unbezahlte Arbeit von Frauen und Männern ins Verhältnis zum Zeitaufwand für unbezahlte Arbeit der Männer gesetzt wird.
Weitere Informationen zu diesem Thema hat das Statistische Bundesamt hier veröffentlicht.
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