Frauenanteil in deutschen Chefetagen stagniert auf niedrigem Niveau
Nach jetzt veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts waren im Jahr 2024 nur 29,1 Prozent aller Führungskräfte in Deutschland weiblich. Damit liegt die Bundesrepublik deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 35,2 Prozent. Spitzenreiter Schweden kommt auf 44,4 Prozent.
Seit 2014 hat sich der Frauenanteil in deutschen Chefetagen praktisch nicht bewegt – der aktuelle Anteil liegt nur 0,1 Prozentpunkte über dem Wert von vor zehn Jahren. Im EU-Durchschnitt stieg der Anteil weiblicher Führungskräfte in diesem Zeitraum dagegen um 3,4 Prozentpunkte.
Eine Studie von PwC Deutschland zur Energiewirtschaft kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen dort weiterhin stark unterrepräsentiert sind. Der Anteil weiblicher Führungskräfte sank sogar – von 15,5 Prozent im Jahr 2021 auf 14,3 Prozent.
Je höher die Position, desto seltener sind Frauen vertreten: Bei Geschäftsführungen liegt der Anteil nur bei 6,3 Prozent, in Vorständen bei rund 10 Prozent. Lediglich in Aufsichtsräten sind Frauen mit 16,4 Prozent etwas häufiger vertreten. PwC führt dies auf das Führungspositionengesetz zurück, wonach Aufsichtsratsposten in börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mit einer Frau neu besetzt werden müssen, wenn der Frauenanteil im Aufsichtsrat unter 30 Prozent liegt.
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