
Fußball-EM 2024: Feuerwehren in Deutschland sind gut vorbereitet
Gemeinsames Positionspapier von AGBF und DFV
In einem regelmäßig tagenden, bundesweiten Arbeitskreis unter Beteiligung von Vertretern der Feuerwehren aller „Host Cities“ haben die Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen und Leiter der Berufsfeuerwehren in der Bundesrepublik Deutschland (AGBF) sowie der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) frühzeitig – seit 2021 – ihre Rahmenplanungen festgelegt.
Unter der Leitung des Leitenden Branddirektors Markus Heber von der Feuerwehr Stuttgart und Branddirektors Veith Bosenbecker von der Feuerwehr Frankfurt am Main hat der Arbeitskreis EM 2024 detaillierte Konzepte zur Sicherheitsplanung und Gefahrenabwehr entwickelt. Das daraus entstandene Positionspapier zum vorbeugenden Brand- und Gefahrenschutz basiert auf den Erfahrungen der UEFA Fußball-Europameisterschaft 2020 (im Jahr 2021) mit den Erfahrungen der Feuerwehr München und wurde an die aktuellen Anforderungen und Gegebenheiten angepasst.
„Insbesondere in den zehn Austragungsstädten stellt die Fußball-EM eine Herausforderung für die Feuerwehren dar, da in diesem Zeitraum ein erhöhter Sicherheitsbedarf besteht. Gemeinsam mit weiteren Behörden und Organisationen haben wir uns bestmöglich auf etwaige Einsatzlagen vorbereitet. So können wir zuversichtlich und mit Freude auf das Turnier blicken“, bilanziert Leitender Branddirektor Markus Heber.
Für die Planung und Erarbeitung der Schutzkonzepte haben sich die Feuerwehren mit den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben abgestimmt, beispielsweise mit der Polizei und den Hilfsorganisationen. So soll im Ernstfall eine koordinierte und reibungslose Zusammenarbeit sichergestellt werden. Ebenso stand die Arbeitsgruppe in enger Abstimmung mit dem „Stab EURO 2024 – Sicherheit“ des Bundesministeriums des Innern und für Heimat, der AG der Länder zur EM 2024, dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sowie im Austausch mit den Vertretern der EURO 2024 GmbH.
Planungsziele, Einsatzszenarien und zusätzliche Einsatzkräfte
Die Planungsziele orientieren sich an der hohen Symbolkraft und Öffentlichkeitswirkung der Europameisterschaft. Einheitliche Planungsszenarien für alle Austragungsstädte sollen für eine konsistente Gefahrenabwehr sorgen. Besondere Schwerpunkte lagen auf der Vorbereitung von Ereignissen mit vielen Verletzten und Einsätzen mit Gefahrstoffen. Schadensereignisse der vergangenen Jahre dienten als Grundlage für die Planungsszenarien.
Die Bewältigung solch umfangreicher Schadensszenarien ist nur im Zusammenwirken aller Einsatzkräfte möglich. So stehen an den Spieltagen in den jeweiligen „Host Cities“ mehrere Hundert haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte zusätzlich zur Verfügung, die nicht nur aus den zehn Gastgeberstädten selbst, sondern aus allen Regionen der Bundesrepublik Deutschland stammen. Darunter sind neben den Einheiten der alltäglichen Gefahrenabwehr zum Beispiel Mess-Spezialisten der Analytischen Task Force, Sonderkräfte zur Dekontamination von Verletzten, Einheiten zur Führungsunterstützung, Sanitäts- und Betreuungskräfte, Wasserrettungseinheiten und zusätzliche Rettungswagen und Notärzte. Ein großer Teil der vorgehaltenen Kräfte von Feuerwehren, ASB, DLRG, DRK, Maltesern, Johannitern und THW besteht dabei aus ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Katastrophenschutz-Einheiten. Die Einsatzleitung der nichtpolizeilichen Kräfte wird von den Führungsstäben der Feuerwehren übernommen. Sie werden dabei von Verbindungsleuten der jeweils beteiligten Organisationen unterstützt und beraten.
Branddirektor Bosenbecker betont die große Bedeutung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte: „Ohne eine intensive Unterstützung durch das Ehrenamt könnte das Sicherheitsniveau nicht in diesem Umfang gewährleistet werden. Deshalb danken wir allen ehrenamtlich tätigen Einsatzkräften, die uns vor und während der EM unterstützen.“
Brandsicherheitswachen in den Stadien und beim Public Viewing
Während der Fußballspiele in den Stadien und den Public Viewing-Veranstaltungen sorgen Brandsicherheitswachen der Feuerwehren für die Sicherheit von Fans, Spielern und Mitarbeitenden. Sie sind vor Ort präsent, um bei Schadenslagen sofort eingreifen zu können. Sie leiten erste Löschmaßnahmen ein und koordinieren und unterstützen im Schadensfall bei Bedarf die Evakuierung der Veranstaltungsgelände. Dabei steht die Brandsicherheitswache in ständigem Kontakt mit der Einsatzleitung, um die Lage zu überwachen und gegebenenfalls Verstärkung anzufordern.
Quelle: DFV
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(ESV/FG)
Programmbereich: Arbeitsschutz