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Es geht darum, anzuerkennen, dass man ein Problem hat, welches das mentale Wohlbefinden beeinträchtigen kann. (Foto: © PIMA)
Im Gespräch mit Maximilian Wolf, Geschäftsführer der PIMA Health Group

Gesundheit digital: Innovation im Employee Assistance Program

ESV-Redaktion Arbeitsschutz
12.08.2024
Die PIMA Health Group hat vor Kurzem die App Dearest gekauft, die künftig als Dearest.Life weitergeführt werden soll. Die Dearest.Life-App bietet im Rahmen des Employee Assistance Programs (EAP) eine Vielzahl an Beratungsdiensten für Mitarbeitende und Führungskräfte an. Dazu gehören die Themen psychische und mentale Gesundheit, Familie und Beziehung, Sucht und Abhängigkeit, Arbeit und Karriere, Pflege sowie Finanzen und Recht.
Herr Wolf, was hat Sie dazu bewogen, die App Dearest zu kaufen, und welche Ziele verfolgen Sie durch die Integration der App in die PIMA Health Group?

Dearest hat mit seiner tief greifenden Expertise im Bereich Beziehungen und Paartherapie bewiesen, Menschen in Problemsituationen zu erreichen und Ihnen Hilfe bei der Selbsthilfe zu geben. Genau darum geht es letztlich auch im EAP, allerdings in einem größeren Kontext. Durch die Integration von Dearest.Life in die PIMA Health Group können wir unseren Kunden die erste am Markt verfügbare EAP-App bieten und das EAP als Lösungsinstrument für berufliche sowie private Anliegen modern umsetzen. 

Was genau ist das Employee Assistance Program und welche spezifischen Dienstleistungen bietet Dearest.Life im Rahmen dieses Programms an?

Beim EAP handelt es sich um ein ganzheitliches Programm, das Mitarbeitenden und Führungskräften dabei hilft, berufliche aber auch private Probleme oder Herausforderungen zu bewältigen, die sich auf ihre Arbeitsleistung, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken können. Mit Dearest.Life bieten wir ein Full-Service-EAP rund um die Themen Familie & Beziehungen, physische Gesundheit, Sucht & Abhängigkeit, Arbeit & Karriere, mentale Gesundheit, Pflege, Finanzen sowie Recht an.

Wie können Mitarbeitende und Führungskräfte die Beratungsangebote in Anspruch nehmen – oder einfach ausgedrückt: Wie funktioniert die App?

Erstmalig bieten wir mit der Dearest.Life-App die Möglichkeit, über die klassische Telefonberatung von traditionellen EAP-Angeboten hinaus weitergehende Leistungen in Anspruch nehmen zu können. Basierend auf ihren persönlichen Anliegen können sich Nutzerinnen und Nutzer einen für sich passenden Coach auswählen und einen digitalen Beratungstermin buchen. Sollten unsere Coaches das Thema nicht beim ersten Kontakt lösen können, so kann die Beratung fortgesetzt bzw. die Buchung wiederholt werden, bis sich die Nutzenden ausreichend beraten fühlen, um das Problem zu lösen, oder an eine entsprechende Expertenstelle verwiesen wurden. Darüber hinaus bieten wir eine Vielzahl an Lerninhalten im Text-, Audio- und Videoformat an, um sich tiefergehend mit dem Anliegen auseinanderzusetzen und zu wachsen. Die klassische Telefonberatung kann natürlich weiterhin in Anspruch genommen werden – diese ist Standard.

Die Themen psychische und mentale Gesundheit nehmen in den letzten Jahren einen immer größeren Stellenwert ein. Wie kann Dearest.Life Mitarbeitende und Führungskräfte bei diesen Themen unterstützen?

In erster Linie geht es darum, zu verstehen und anzuerkennen, dass man ein Anliegen bzw. Problem hat, welches ernst zu nehmend ist und das mentale Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Wenn man sich damit nicht proaktiv auseinandersetzt, wird die Situation in der Regel immer schlimmer und kann die psychische Gesundheit insgesamt gefährden. Die Auswirkungen sind vielschichtig, ziehen so gut wie immer Leistungsminderungen und Ausfälle mit sich, auch Suizidgedanken sind dann nicht mehr ausgeschlossen. Insofern gilt es, dies früh zu erkennen und sich Rat zu holen, Dearest.Life hilft dabei.

Wie können die Angehörigen Ihrer Mitarbeitenden von den Dienstleistungen von Dearest.Life profitieren?

Je nach Vereinbarung mit den Unternehmen stellen wir unsere Leistung auch den Angehörigen zur Verfügung. Insofern profitieren diese nicht nur davon, dass der Mitarbeitende gefördert wird, sondern können die Leistungen ebenfalls selbst in Anspruch nehmen, wenn es Ihnen einmal nicht so gut geht und sie Unterstützung benötigen.

Wie werden die Qualität der Beratungsdienste sowie die Kostenfreiheit der Beratung langfristig sichergestellt?

Wir bei der PIMA Health Group beschäftigen gut 500 Gesundheitshüter aus den unterschiedlichsten Fachbereichen der Medizin, Psychologie und Gesundheitsförderung und investieren stetig in die Weiterentwicklung unserer Services. Die Qualität bei Dearest.Life wird durch unseren Health, Safety & Innovation Bereich – unsere hauseigene Qualitätsabteilung – begleitet und nach jeweils aktuellen fachlichen Standards geprüft. Beschäftigte zahlen grundsätzlich nichts für unsere Leistungen, dies übernehmen Ihre jeweiligen Arbeitgeber im Rahmen der Fürsorge für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Immer mehr Unternehmen gehen diesen Schritt und investieren damit nicht zuletzt in die eigene Produktivität, denn nur gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können den Unternehmenserfolg sichern.

Haben Sie bereits Pläne für die Weiterentwicklung von Dearest.Life und falls ja: Wie sehen diese aus?

Wir haben immer Pläne, uns weiterzuentwickeln, und werden uns auf dem Status Quo nicht ausruhen. Der Ausbau unseres Grow Bereichs steht hierbei im Mittelpunkt und auch der Einsatz künstlicher Intelligenz ist angedacht. Aber auch in Zukunft gilt: Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Dienstleistung und die Beziehung zwischen Coach und Coachee ist dabei besonders wichtig. Hier schließt sich der Kreis zu den Wurzeln von Dearest.

Herr Wolf, vielen Dank für das Gespräch!

Über Maximilian Wolf
Maximilian Hubertus Wolf hat als Sohn von zwei Ärzten frühzeitig seine Affinität zum Gesundheitsbereich entdeckt, sich aber zunächst entschieden, BWL mit Schwerpunkt Wirtschaftsrecht an der EBS in Oestrich Winkel sowie SKEMA an der französischen Côte d'Azur zu studieren. Nach dem Einstieg in die Welt des Investment Bankings (M&A) bei der japanischen Bank Nomura und zuvor bei der Commerzbank hat er sich dazu entschlossen, unternehmerisch tätig zu werden und einen Impact in der Gesundheitsbranche zu bewirken. Im Jahr 2011 trat er die Nachfolge des Familienunternehmens an. Danach baute er die damalige arbeitsmedizinische Praxis zur PIMA Health Group um, erweiterte das Team von 35 auf 500 Mitarbeitende und entwickelte die angebotene Dienstleistung zu einem Full-Service-Anbieter für betriebliche Gesundheit.

Über die PIMA Health Group
Als bundesweit aufgestellter Anbieter im Bereich des strategischen Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) verzahnt die PIMA Health Group die Bereiche Arbeits- & Gesundheitsschutz, Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und Employee Assistance Program (EAP). Hierbei passt sie aufeinander abgestimmte Aktivitäten auf die Bedürfnisse ihrer Kunden an und führt von der Analyse über die Strategieentwicklung bis zur Umsetzung zielgerichtete BGM-Lösungen durch.


Das Interview erschien zuerst in unserer Fachzeitschrift:

Betriebliche Prävention

Redaktionsbeirat: Dr. Michael Au, Prof. Dr. Gudrun Faller, Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl
Redaktion: Florian Gräfe

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(ESV/FG)

Programmbereich: Arbeitsschutz