Sie haben folgende Möglichkeiten:
  1. zum Login.
  2. zur Navigation.
  3. zum Inhalt der Seite.

Talentmanagement: Wichtiges Thema für HR-Manager (Fotolia, Kurhan)
HR-Consulting

Gute Personalarbeit, bessere Erträge

Mario Schulz, ESV-Redaktion ConsultingBay
04.12.2014
Stimmt die Personalarbeit, ist auch der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens größer. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie mit dem Titel "Creating People Advantage", vorgestellt von der Boston Consulting Group (BCG).
Zwei Themen prägen nach Ansicht der befragten Führungskräfte die Personalarbeit der Zukunft: Talentmanagement und Leadership. Auf beiden Gebieten werde aktuell zu wenig investiert – und bestehe daher noch Nachholbedarf. So die zentralen Ergebnisse der zum achten Mal erstellten Studie "Creating People Advantage: How to Set up great HR Functions" von BCG und der World Federation of People Management Associations (WFPMA).

3500 Führungskräfte, davon 83 Prozent Personalmanager, aus 100 Ländern gaben Auskunft. "Was die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs einzelner HR-Themen betrifft, erbrachte unsere Studie auffallende regionale Unterschiede", so Rainer Strack, einer der Autoren der Studie. Dies liege an den unterschiedlichen Situationen der Arbeitsmärkte der einzelnen Länder. In Deutschland sei aufgrund der demografischen Entwicklung hauptsächlich die strategische Personalplanung besonders wichtig.

Mehr Investitionen in das Talentmanagement erforderlich

"Leadership und Talentmanagement sind nicht nur die wichtigsten HR-Themen, sondern auch diejenigen mit dem größten Handlungsbedarf in den Unternehmen", so Carsten von der Linden, Co-Autor der Studie. Angesichts des immer härteren Wettbewerbs um die besten Talente müssten HR-Abteilungen hier deutlich mehr investieren.

Auf den weiteren Plätzen der wichtigsten HR-Themen folgten:
  • Engagement der Mitarbeiter,
  • Verhalten und Kultur,
  • HR-Strategie sowie
  • Planung und Analysen.
Allerdings ergaben sich dabei, je nach Branche und Industriezweig, bemerkenswerte Unterschiede. Das Thema Führungskultur wurde in allen Bereichen als das dringlichstes Thema erkannt, lediglich bei den Versicherungen war dies erst an Position drei. Und das Talentmanagement scheint im öffentlichen Sektor bislang lediglich als nachrangige Fragestellung gesehen worden zu sein - Platz 5 in der Rangliste der dringlichsten HR-Themen. Durchgängig auf den hinteren Plätzen, also ab Position 8, rangierte in allen Branchen das Thema Training und Lernen.

Dass der Blick von außerhalb mitunter kritischer ist, zeigt die Einschätzung der Führungskräfte außerhalb des Personalbereichs. Sie halten den Handlungsbedarf bei den meisten HR-Themen für sehr viel größer als die Personalmanager selbst. "Häufig ist die Sichtbarkeit der HR-Arbeit innerhalb des Unternehmens zu gering“, so Rainer Strack. Die Wahrnehmung des Personalmanagements weiche daher wegen mangelnder Informationen von der tatsächlichen Performance weit ab.

Um den Zusammenhang zwischen Personalpolitik und finanziellem Erfolg darzustellen wurden die laut Wirtschaftsmagazin Fortune erfolgreichsten Unternehmen der letzten zehn Jahre, aus der Liste "100 Best Companies to Work For" verglichen. Hierbei wurde die Kursentwicklung im S&P-500-Index zum Maßstab genommen.

Hintergrund: Drei Schritte zur Verbesserung der HR-Performance

  1. Prioritäten besser definieren: Die besten Unternehmen konzentrieren sich auf die dringlichsten HR-Themen, priorisieren ihre Agenda und stimmen diese mit der Unternehmensführung ab.
  2. Kennzahlen und Tools einsetzen: Die BCG-Analysen zeigen, dass HR-Manager innerhalb der Führungsgremien ihres Unternehmens nur dann einen "Seat at the Table" bekommen, wenn sie die Geschäftsrelevanz ihrer Tätigkeit auch quantitativ nachweisen können. 44 Prozent der Studienteilnehmer gaben aber an, nie oder nur selten Kennzahlen zur quantitativen Untermauerung ihrer Produktivität einzusetzen.
  3. Intern vernetzen und stärker kommunizieren: Die besten HR-Abteilungen sind gut mit ihren internen Kunden vernetzt und stellen eine kontinuierliche Abstimmung mit der übergreifenden Unternehmensstrategie sicher. Mit der stetigen Kommunikation zwischen HR und anderen Bereichen geht auch ein reibungsloserer Ablauf von HR-Prozessen einher.(Quelle: BCG)

Literaturhinweise zum Thema Leadership und Personalmarketing

Das Thema Leadership greift das Werk "Führen mit strategischer Teilhabe" von Hans H. Hinterhuber (ISBN 978-3-503-14195-1) auf. Es befasst sich mit zeitgemäßen Führungsmethoden.

"Personalmarketing für die Generation Internet" (ISBN 978-3-503-15733-4), herausgegeben von Professor Martin Grothe, trägt der digitalen Transformation von Unternehmen Rechnung. Es zeigt auf, dass sich zukunftsgerichtete Arbeitgeber intensiv um kompetenten Nachwuchs - um die Generation Y - kümmern müssen - und wie man maßgeschneidertes Personalmarketing online und offline umsetzt.

Lesen Sie hierzu auch den Beitrag "Die Zukunft der Arbeitswelt ist digital Perspektiven der Generation Y" von Marcus K. Reif in der aktuellen Ausgabe der ZUb.