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Der weltweit erfasste Gesamtschaden durch Naturkatastrophen beläuft sich auf 270 Milliarden Dollar. (Grafik: jozsitoeroe/stock.adobe.com)
Klimaschäden

Hohe Schäden durch Naturkatastrophen – Klimawandel verändert die Risikofrage

ESV-Redaktion Management und Wirtschaft
12.01.2023
Naturkatastrophen haben im vergangenen Jahr erneut hohe Schäden verursacht. Der weltweit erfasste Gesamtschaden beläuft sich auf 270 Milliarden Dollar.

Das geht aus vorläufigen Schätzungen von Munich Re hervor, die der Rückversicherer jetzt veröffentlicht hat. Der Gesamtschaden 2022 entspricht dem Durchschnitt der vorherigen fünf Jahre. Im Jahr 2021 lag die Summe bei 320 Milliarden Dollar. Die Zahl versicherter Schäden durch Naturkatastrophen lag im vergangenen Jahr bei 120 Milliarden Dollar. Das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Durchschnitt der vorherigen fünf Jahre von 97 Milliarden Dollar.

Bei der Betrachtung der Bilanz stellt Munich Re zwei Faktoren in den Vordergrund. Erstens: Im dritten Jahr in Folge herrschten La-Niña-Bedingungen und damit die Ausprägung einer zyklischen Klimaschaukel im Pazifik, die sich auf das Wetter in weit entfernten Regionen der Welt auswirkt. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für Hurrikane in Nordamerika, Hochwasser in Australien, Hitze und Trockenheit in China und stärkere Monsun-Niederschläge in Teilen Südasiens. Zweitens verstärkt der Klimawandel in der Tendenz Wetterextreme, so dass sich Effekte mitunter ergänzen.

Auf den Hurrikan Ian sind allein 100 Milliarden Dollar der Schadensumme zurückzuführen. Derart starke Stürme passen zu den erwarteten Folgen des Klimawandels, stellt Munich Re fest. Die Forschung gehe mehrheitlich davon aus, dass durch die Erderwärmung zwar nicht die Zahl der tropischen Wirbelstürme insgesamt steigt, wohl aber der Anteil der besonders starken mit besonders heftigen Niederschlägen.

Zweitteuerste und gleichzeitig größte humanitäre Katastrophe des vergangenen Jahres waren heftige Überschwemmungen als Folge sehr schwerer Monsun-Regenfälle in Pakistan. Im August waren die Niederschläge dort fünf bis sieben Mal so stark wie sonst üblich. Eine beschleunigte Gletscherschmelze als Folge der hohen Temperaturen verstärkte das Hochwasser erheblich. In der Forschung wird geschätzt, dass die Intensität dieses Ereignisses durch den Klimawandel bereits um die Hälfte im Vergleich zu einer Welt ohne Erderwärmung zugenommen hat und künftig weiter steigen wird. Die Mitteilung von Munich Re finden Sie hier.

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(fab)

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Programmbereich: Management und Wirtschaft