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Viele KI-Projekte scheitern an der Skalierung. (Foto: PB.Studio.Photo/stock.adobe.com)
Studie

KI-Transformation – Von der Experimentierphase zu erfolgreichen Projekten

ESV-Redaktion Management und Wirtschaft
01.10.2025
Bis 2028 wird Künstliche Intelligenz in den meisten Unternehmen nicht mehr nur Daten auswerten oder Texte schreiben, sondern auch eigenständig handeln. Das ist eine der zentralen Aussagen der jetzt veröffentlichten Lünendonk-Studie „AI Transformation – Von der Experimentierphase zur produktiven Skalierung“.

Drei Viertel der befragten Entscheiderinnen und Entscheider erwarten, dass autonome KI-Agenten innerhalb der nächsten drei Jahre eine zentrale Rolle spielen werden. Diese Systeme könnten Backoffice-Prozesse selbstständig steuern, Sicherheitslücken erkennen oder Kundenanfragen vollständig eigenständig bearbeiten. Doch während das Potenzial enorm ist, steckt die Praxis noch in den Kinderschuhen: Erst 38 Prozent der Unternehmen experimentieren überhaupt mit dieser neuen KI-Generation.

Zwar berichten 85 Prozent der Unternehmen von spürbaren Produktivitätssteigerungen durch KI und 86 Prozent sehen hohe Automatisierungspotenziale. Doch viele Projekte scheitern an der Skalierung – also dem Schritt, erfolgreiche Testprojekte (Proof of Concepts, kurz PoCs) in den regulären Unternehmensbetrieb zu überführen und dort flächendeckend nutzbar zu machen. Rund 70 Prozent der Unternehmen bringen höchstens jeden vierten PoC in den dauerhaften Einsatz.

Die Hürden liegen dabei weniger in der Technologie als in der Organisation: 60 Prozent der Befragten sehen die Einführung von KI vor allem als Führungsaufgabe. Damit rücken Management-Engagement und digitale Weiterbildung in den Mittelpunkt erfolgreicher KI-Strategien. Ohne klare Vorstellungen, Verantwortlichkeiten und Veränderungsbereitschaft bleibt KI oft ein Experiment, statt zu einem strategischen Erfolgsprogramm zu werden.

Wichtig ist auch der Umgang mit Daten und Governance. 69 Prozent der Unternehmen wollen stärker in Datenanalyse investieren, doch nur 37 Prozent verfügen über ein funktionierendes KI-Governance-Modell. Der EU AI Act erhöht den Handlungsdruck zusätzlich. Erst ein Viertel der Unternehmen hat mit der Umsetzung begonnen, fast die Hälfte noch gar nicht. Fehlende Strukturen und klare Regeln gefährden damit nicht nur die Compliance, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit.

Neben der organisatorischen Verankerung stellt sich auch die Frage nach der richtigen technologischen Basis. Viele Unternehmen sehen die Abhängigkeit von US- oder chinesischen KI-Modellen kritisch. Der Wunsch nach einer europäischen KI-Infrastruktur wächst: Investitionen in Fachkräfte, leistungsfähige Rechenzentren und offene Datenräume gelten als zentrale Bausteine für digitale Souveränität. Erste Projekte wie der Supercomputer „Jupiter“ zeigen, dass Europa beginnt, eigene Grundlagen zu schaffen. Doch der Weg zu einer unabhängigen KI-Landschaft ist noch weit.

Die Studie zeigt: Unternehmen im deutschsprachigen Raum erkennen das Potenzial von KI, befinden sich jedoch häufig noch in einer Experimentierphase. Die nächsten Schritte sollten darin bestehen,

  • erfolgreiche Anwendungen zu skalieren,
  • klare Strukturen zu etablieren,
  • Technologie, Führung und Strategie miteinander zu verbinden.

Die Lünendonk-Studie lässt sich hier herunterladen.

ChatGPT in der Unternehmenspraxis

von Wolfhart Fabarius

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz revolutioniert die Arbeitswelt und mit ChatGPT steht hierbei ein besonders vielseitig nutzbares Anwendungstool zur Verfügung. Wie Sie als Governance-Verantwortlicher den Chatbot sinnvoll einsetzen können, zeigen die Praxisbeispiele in diesem Buch mit thematischen Schwerpunkten wie Nachhaltigkeit, Cybersicherheit, Datenschutz und Überwachung von Lieferketten.

Neben den Stärken von ChatGPT werden auch die Risiken der KI aufgezeigt, die vor allem aufgrund von fehlerhaften und subjektiv gefärbten Antworten des Chatbots bestehen. Es wird verdeutlicht, dass sich ChatGPT zwar als Arbeitshilfe eignet. Die Verantwortung bei der Nutzung von KI-generierten Informationen bleibt jedoch bei den anwendenden Personen.

Eine erstmalige Zusammenstellung praktischer KI-Anwendungsbeispiele für Risikomanagement, Controlling und Compliance – leicht verständlich sowohl für Governance-Profis als auch Nutzerinnen und Nutzer ohne große Vorkenntnisse.

Hören Sie hier den Interview-Podcast Der Einsatz von ChatGPT in Unternehmen – Bernd Preiß mit seinem Gast: Wolfhart Fabarius

Programmbereich: Management und Wirtschaft