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Wie arbeiten wir nach Corona? (Foto: Fraunhofer IPA)
Betriebliche Organisation

Neue Arbeitsmodelle: Wie geht es nach Corona weiter?

ESV-Redaktion Arbeitsschutz/IPA
14.09.2021
Die wenigsten Unternehmen haben eine klare Vision, wie ihr Arbeitsmodell nach der Corona-Pandemie aussehen soll. Ein Forschungsteam vom Fraunhofer IPA hat sich in einer internen Studie mit dieser Frage beschäftigt. Ihre Erkenntnisse sind auf andere Unternehmen übertragbar und liegen nun als Whitepaper vor.
Das orts- und zeitflexible Arbeiten wird die Corona-Pandemie überdauern. Das ist die zentrale Erkenntnis eines Whitepapers, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA geschrieben haben. Denn entgegen vieler Vorhersagen und Befürchtungen hat die Arbeits- und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stuttgarter Instituts im Homeoffice kaum gelitten.

So lässt sich die gemeinsame Projektarbeit mit Partnerinnen und Partnern aus der Industrie gut mittels Web- und Videokonferenzen durchführen. Weil sich die Terminfindung vereinfacht hat und Reisezeiten wegfallen, stimmen sich beide Seiten häufiger und kurzzyklischer ab als vor der Pandemie. Die ruhigere Arbeitsumgebung macht das Homeoffice zum perfekten Ort, um konzentriert zu arbeiten und sich neues Wissen anzueignen. Außerdem lassen sich im Homeoffice Beruf und Privatleben besser miteinander vereinbaren.

Mehrheit beklagt geringere soziale Interaktion

Diese Erkenntnisse gehen auf eine repräsentative interne Umfrage vom Herbst 2020 zurück. Dazu hat ein Forschungsteam um Oliver Schöllhammer, Leiter der Abteilung Unternehmensstrategie und -entwicklung am Fraunhofer IPA, im Auftrag der Institutsleitung Mitarbeitende sowie ausgewählte Kundinnen und Kunden nach ihren Erfahrungen im Homeoffice befragt. Ihre Antworten fasst das Whitepaper »Next Normal – Vom pandemiebedingten Homeoffice zum flexiblen Arbeiten post Corona« zusammen.

Schwächen offenbart das Arbeiten von zuhause beim fehlenden Mobiliar, bei der mangelnden technischen Ausstattung und der unzulänglichen Internetverbindung. 79 Prozent der Befragten beklagen zudem die geringere soziale Interaktion mit den Kolleginnen und Kollegen. Dazu passt, dass sich 44 Prozent der befragten Personen im Homeoffice einsam fühlen. 26 Prozent sind demotiviert und 25 Prozent beklagen, dass es keine klaren Grenzen mehr gebe zwischen Arbeitszeit und Freizeit.

Hybrides Arbeiten steigert Attraktivität von Arbeitgebern

Wie sich diese Nachteile abbauen oder sogar vollständig beseitigen lassen, wie es gelingt, ein Team auf Distanz erfolgreich zu führen, wie sich die Funktion des Büros wandelt, wenn die Mitarbeitenden weiterhin teilweise von zuhause arbeiten, haben die Forscherinnen und Forscher um Schöllhammer in ihrem Whitepaper herausgearbeitet. Es steht seit heute unter folgendem Link zum Download zur Verfügung:

https://www.ipa.fraunhofer.de/nextnormal

Die Erkenntnisse aus dem Whitepaper gelten nicht nur für das Fraunhofer IPA, sondern lassen sich auf andere Unternehmen übertragen. Wie man dabei am besten vorgeht, welche methodischen Ansätze sich bewährt haben und auf welche Erfolgsfaktoren es ankommt, zeigen Schöllhammer und sein Team am 22. September in ihrem kostenlosen Webinar »Next Normal – Wie sieht das neue Arbeitsleben aus?«. Denn das orts- und zeitflexible Arbeiten hat entscheidende Vorteile: »Wer den Mitarbeitenden die Freiheit gibt selbst zu entscheiden, ob sie zuhause arbeiten möch ten oder doch lieber ins Büro fahren, wird als Arbeitgeber attraktiver«, sagt Schöllhammer. »Mit dieser Wahlfreiheit lockt man nicht nur Talente aus der eigenen Region an, sondern weit darüber hinaus.«

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Programmbereich: Arbeitsschutz