Sie haben folgende Möglichkeiten:
  1. zum Login.
  2. zur Navigation.
  3. zum Inhalt der Seite.

Wechseljahresbeschwerden können zu Fehlzeiten, Arbeitgeberwechsel und Frühverrentung führen (Foto: RobinHiggins/Pixabay)
TÜV Rheinland empfiehlt

Offener Umgang mit Wechseljahresbeschwerden unterstützt die berufliche Leistungsfähigkeit

ESV-Redaktion Arbeitsschutz/TÜV
29.11.2023
7,3 Millionen berufstätige Frauen in Deutschland sind zwischen 49 und 59 Jahre alt und in den Wechseljahren. Das sind rund 16 Prozent aller Berufstätigen. „Ein Teil der Frauen leidet dabei unter Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Reizbarkeit, depressiven Verstimmungen, Gewichtszunahme, Veränderungen in der Sexualität, Herzrhythmusstörungen und verminderter Leistungsfähigkeit“, erklärt Dr. Ulrike Zeeck, Arbeitsmedizinerin bei TÜV Rheinland.
„Dies kann Auswirkungen im persönlichen und beruflichen Umfeld haben. Nicht selten sind Krankschreibungen, eine Verringerung der Arbeitszeit, ein Wechsel der Arbeitsstelle oder gar eine frühere Verrentung die Folge. Mit entsprechenden Angeboten der betrieblichen Gesundheitsförderung können Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber diese Mitarbeiterinnen unterstützen und ihr Fachwissen im Unternehmen erhalten.“

Belastungen durch die Wechseljahre aus der Tabuzone holen

Viele Frauen fühlen sich mit den Herausforderungen durch die Wechseljahre allein gelassen. Dabei gibt es vielfältige Möglichkeiten, wie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ihre Mitarbeiterinnen unterstützen können. „Eine offene Kommunikation über das Thema Wechseljahre im Unternehmen ist eine Voraussetzung, um passende Angebote zu finden. Dabei können interne oder externe Vertrauenspersonen helfen. Zudem ist es wichtig, Führungskräfte dafür zu sensibilisieren, dass die Wechseljahre zu Problemen am Arbeitsplatz führen können. Dann ist es hilfreich, wenn Workshops zum Gesunden Führen zum Beispiel darauf eingehen, wie Betroffene angesprochen werden können. Darüber hinaus können die Frauen eine Wunschvorsorge bei ihrer Betriebsärztin oder ihrem Betriebsarzt wahrnehmen oder auch eine betriebspsychologische Beratung“, erläutert Iris Dohmen, die als Psychologin bei TÜV Rheinland Unternehmen und Organisationen verschiedener Branchen zu betriebspsychologischen Fragestellungen berät.

Die Arbeitsumgebung passend gestalten

Arbeitsplätze sollten den individuellen Bedürfnissen gerecht gestaltet werden. Dazu kann zum Beispiel für Frauen in den Wechseljahren gehören, die Raumtemperatur individuell anpassen zu können und Ventilatoren oder Klimaanlagen einzusetzen. Auch atmungsaktive Arbeitskleidung sowie Umkleiden mit Waschgelegenheiten können das Wohlbefinden verbessern. Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten können Gereiztheit und Stress reduzieren.

Angebote auf Gesundheitstagen geschlechtergerecht gestalten

Gesundheitstage und Workshops – gleich ob in Präsenz oder digital – bieten vielfältige Möglichkeiten, auf Themen einzugehen, die für Frauen in den Wechseljahren wichtig sind. Dazu gehören gesunde und bedarfsgerechte Ernährung ebenso wie Entspannungstrainings, Schlafcoachings, Achtsamkeitstrainings oder Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz und des Selbstbewusstseins. „Selbst etwas für das eigene Wohlbefinden tun zu können, hilft mit den Beschwerden besser umzugehen. Dabei ist ein gesunder Lebensstil mit einer bedarfsgerechten Ernährung und ausreichend Bewegung ein Baustein. Passend zu den individuellen Bedürfnissen kommen weitere Themen hinzu. So zeigen Unternehmen Wertschätzung für ihre Mitarbeiterinnen und fördern deren Loyalität und Engagement“, erläutert Dr. Dana Niemann, Expertin für betriebliche Gesundheitsförderung bei TÜV Rheinland.

Über TÜV Rheinland Arbeitsmedizinische Dienste
Die TÜV Rheinland Arbeitsmedizinischen Dienste (AMD) betreiben als Tochterunternehmen der TÜV Rheinland Group bundesweit arbeitsmedizinische Zentren und beraten Betriebe hinsichtlich Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Rund 840 Fachärzt:innen, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Psycholog:innen, Arbeitsmedizinische Assistent:innen, Gesundheitsmanager:innen und Berater:innen setzen sich dafür ein, Risiken und Gefahrenpotenziale in Unternehmen zu verringern und die physische wie psychische Gesundheit zu schützen. Damit gehören die AMD zu einem der größten Anbieter für arbeitssicherheits- bzw. arbeitsmedizinische Dienstleistungen in Deutschland. Ging es beim Arbeitsschutz lange nur um die technische Vermeidung von Arbeitsunfällen, so kümmern sich die AMD heute zunehmend um die ganzheitliche Prävention und Gesundheitsvorsorge.

Weitere Informationen unter: www.tuv.com/arbeitsmedizin

Das könnte Sie auch interessieren:

Betriebliche Prävention

Redaktionsbeirat: Dr. Michael Au, Prof. Dr. Gudrun Faller, Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl
Redaktion: Florian Gräfe

Programmbereich: Arbeitsschutz

Betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz in sich verändernden Berufswelten gestalten – die Betriebliche Prävention zeigt Ihnen, wie es geht: Angesehene Spezialisten berichten jeden Monat neu zu fachlichen und rechtlichen Entwicklungen aus Prävention, Organisation und Unfallversicherung. Erfahren Sie das Wichtigste zu den Aktivitäten maßgeblicher Institutionen, zu Veranstaltungen, Literatur und allen weiteren Ereignissen, die Ihr Berufsfeld so vielseitig machen.

Betriebliche Prävention und Organisation

Die „Betriebliche Prävention“ beleuchtet aus unterschiedlichen Branchen und Perspektiven u. a., wie Sie

  • Gefährdungen aller Arbeitsabläufe zuverlässig beurteilen, kommunizieren und dokumentieren,
  • Ergonomie von Arbeitsplätzen, -mitteln und -umgebungen organisieren, um Unfällen und Berufskrankheiten vorzubeugen,
  • Maßnahmen geeigneter Gesundheitsförderung von Mitarbeitern alters- und alternsgerecht entwickeln,
  • Mitarbeiter wiedereingliedern, die länger erkrankt waren u.v.m.

Unfallversicherung und Recht

  • Rechtliche Entwicklungen, von neuen Regelungen und Initiativen zu relevanter Rechtsprechung,
  • Versicherungs- und Haftungsfragen bei Arbeitsunfällen und berufsbedingten Erkrankungen.

Testen Sie die Betriebliche Prävention doch einmal kostenlos und unverbindlich.


Neue Studie 20.11.2023
Betrieblicher Gesundheitsschutz: Spürbare Fortschritte, aber oft Defizite bei der Beteiligung von Beschäftigten
Schlechte Arbeitsbedingungen stellen ein erhebliches Risiko für Körper und Psyche von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern dar. Einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit in der Bevölkerung können daher Unternehmen leisten, indem sie für gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen sorgen. mehr …

(ESV/FG)

Programmbereich: Arbeitsschutz