Preissteigerungen – Langfristiger Trend oder Echoeffekte der Pandemie?
Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter 2.000 Unternehmen zeigt, dass insbesondere steigende Rohstoffpreise belasten. Das betrifft vor allem die Baubranche und die Industrie.
80 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten der Befragung zufolge mittelstark oder stark steigende Preise, weil Rohstoffe sich verteuert haben und Vorleistungen knapp sind. 70 Prozent der Unternehmen berichten laut IW von mittelstark oder stark steigenden Energiepreisen.
Etwa jedes zweite Unternehmen gibt an, die höheren Preise in hohem oder mittlerem Ausmaß weitergeben zu können. Das treibt aktuell die Verbraucherpreise: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen sie im ersten Halbjahr 2021 um 1,8 Prozent.
Einen besonderen Effekt auf die Preise hatten auch Lieferengpässe. Transportgebühren auf Vorleistungen zählen ebenfalls zu den Preistreibern. Eine Teuerung von durchschnittlich 25 Prozent gab es bei den Holzpreisen. Verantwortlich für die Knappheit sind Waldbrände in Kalifornien und geringere Holzexporte aus Russland.
Bei einem Teil der Preissteigerungen handle es sich um Folgen der Pandemie, so das IW. Viele Branchen seien von der schnellen Erholung der Weltwirtschaft überrascht worden und hätten die Kapazitäten nicht ausreichend erhöhen können. „Mit dem Ende von Lieferengpässen und der Verknappung des Angebots bis Ende des Jahres dürfte die derzeit hohe Nachfrage nach Gütern gedeckt werden“, prognostiziert das Institut. Bis dahin seien weitere Preissteigerungen möglich. Sobald „die vielen Sondereffekte verarbeitet“ seien, sei von einer Normalisierung auszugehen.
Die vollständige Mitteilung des Instituts der deutschen Wirtschaft finden Sie hier.
(ESV/fab)
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