
Rückenfreundlich Fahrrad fahren
Radfahren ist ideal – auch bei Rückenschmerzen
Bei Rückenbeschwerden scheuen viele Menschen die Bewegung – dabei ist gerade dann körperliche Aktivität wichtig für die Heilung. „Wer rastet, der rostet – das gilt besonders für die Rückengesundheit“, betont Ulrich Kuhnt, Bewegungspädagoge und Vorsitzender des Direktoriums des Bundesverbandes deutscher Rückenschulen (BdR) e. V. „Rund 90 Prozent aller Rückenschmerzen sind muskulär bedingt und klingen mit der richtigen Bewegung oft schnell wieder ab“, erklärt der Experte. Radfahren ist der ideale Sport für Menschen mit Vorerkrankungen des Rückens: Ohne Stoßbelastungen werden auch die kleinen Muskeln um die Wirbelkörper herum gestärkt und so die gesamte Wirbelsäule stabilisiert. Die kreisende Bewegung der Beine versorgt die Gelenkknorpel in Knie und Hüfte mit Flüssigkeit. Doch nicht nur der Bewegungsapparat profitiert von der kräftigenden Bewegung – auch der Stoffwechsel wird angekurbelt und das Immunsystem gestärkt. Damit die sanfte Bewegung ein schmerzfreies Vergnügen bleibt, sollten Radfahrer bei der Einstellung einiges beachten.
Rückenfreundliches Fahrvergnügen
Radfahren schont die Gelenke – doch spätestens, wenn Knie- und Rückenschmerzen, verspannte Schultern oder taube Hände auftreten, sollten Radfahrer überprüfen, ob das Rad zum eigenen Körperbau passt. Die neue AGR-Broschüre „Rückenfreundliches Radfahren“ erklärt einfach und kompakt, wie Beschwerden vorgebeugt werden können:
- Ergonomisches Dreieck: Radfahrer sollten darauf achten, dass Sattel, Lenker und Pedale aufeinander abgestimmt sind. Die Sattelhöhe ist optimal, wenn das Bein am tiefsten Punkt der Pedale leicht gebeugt, aber nicht durchgestreckt ist. Das spart Beinkraft und verhindert verspannte Rückenmuskeln und schmerzende Knie.
- Flexibler Sattel: Ein gepolsterter, waagerecht ausgerichteter Sattel verhindert Fehlhaltungen und Taubheitsgefühle. „Schon minimale Anpassungen der Neigung haben oft eine große Wirkung“, sagt Kuhnt. „Der Sattel sollte bestenfalls auch flexibel sein, Erschütterungen abfangen und die natürliche Beckenbewegung zulassen – das aktiviert die Rückenmuskeln während der Fahrt.“
- Bequemer Lenker: Ein leicht erhöhter, gebogener Lenker mit ergonomischen Griffen sorgt dafür, dass die Handgelenke bis zum Ellenbogen eine gerade Linie bilden und der Druck gleichmäßig verteilt wird. So bleibt der Nacken entspannt und die Hände schlafen nicht ein.
Radfahrer sollten die Einstellung ihres Fahrrads regelmäßig überprüfen, um Beschwerden vorzubeugen. Im Fachhandel können moderne Scannersysteme die optimale Sitzposition ermitteln. Zu Hause helfen einfache Schritt-für-Schritt-Anleitungen und fertige Sets, die Schablonen und Messwerkzeuge enthalten, bei der individuellen Anpassung. Tipps zu AGR-zertifizierten Fahrrad-Einstellhilfen gibt es unter www.agr-ev.de/fahrrad.
Die AGR-Broschüre „Rückenfreundliches Radfahren“ kann unter www.agr-ev.de/fahrradbooklet kostenlos heruntergeladen werden.
Über Aktion Gesunder Rücken e. V. |
Seit 30 Jahren berät die AGR zum Thema Rückengesundheit und zeichnet besonders rückenfreundliche Produkte mit dem AGR-Gütesiegel aus. Die unabhängige Prüfkommission setzt sich aus Gesundheitsexperten verschiedener Fachrichtungen zusammen. |
Quelle: Pressemitteilung AGR
Das könnte Sie auch interessieren:
![]() |
sicher ist sicher Chefredakteur: Prof. Dr. Ralf Pieper Programmbereich: Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit Setzen Sie auf das Fach- und Branchenforum für alle, die sichere und gesundheitsgerechte Arbeitsbedingungen in Unternehmen und Verwaltungen nicht dem Zufall überlassen: "sicher ist sicher" präsentiert Ihnen jeden Monat neueste fachliche Entwicklungen und deren Umsetzung für eine menschengerechte Gestaltung der Arbeit.
sicher ist sicher erscheint in Kooperation mit Institutionen, wie insbesondere der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), der Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit (Basi), dem Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI), der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und dem Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung Nordrhein-Westfalen (LIA). |
Sonderauswertung Unfallstatistik | 21.04.2025 |
Höhere Unfallrisiken mit Fahrrädern | |
![]() |
Fahrräder und Pedelecs werden besonders in den Städten zunehmend auch beruflich gern genutzt. Das macht sich allerdings auch in der Unfallstatistik bemerkbar. Eine Sonderauswertung der BG Verkehr zeigt: Fahrräder und Pedelecs sind zusammen mittlerweile häufiger in Arbeitsunfälle im Straßenverkehr verwickelt als schwere Lkw. mehr … |
Programmbereich: Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit