VZBV: Fußball-WM als Großveranstaltung in der Wüste kann nicht vollständig klimaneutral sein (Foto: Robert Kneschke / stock.adobe.com)
Irreführende Werbung?
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) wirft FIFA „Greenwashing“ vor
ESV-Redaktion Recht
21.11.2022
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat den Weltfußballverband FIFA abgemahnt. Nach Ansicht des vzbv täuscht die FIFA die Verbraucher mit mehreren Werbeversprechen zu ihrer „klimaneutralen“ Fußball-WM.
Konkret rügt der vzbv folgende Behauptungen als irreführend:
- „vollständig klimaneutrales FIFA-Turnier“,
- „energieeffiziente Stadien“,
- „emissionsarme Transportmittel“ sowie
- „nachhaltige Abfallbehandlung“.
Verbraucherverband: Versprechen der FIFA nicht hinreichend belegt
Zwar sind die umweltbezogenen Aussagen in Deutsch formuliert. Weiterführende Informationen hierzu finden sich aber nur in englischer oder arabischer Sprache. Den Verbraucherschützern zufolge kann die FIFA ihre Versprechen damit nicht belegen.
Ebenso sehen die Verbraucherschützer in einer Aussage der FIFA, nach der die verbleibenden unvermeidbaren Emissionen kompensiert würden, um eine vollständig CO2-neutrale Veranstaltung zu gewährleisten, eine Irreführung. Faktisch wäre dies nicht zu leisten, so der vzbv.
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Die weiteren Argumente des vzbv
Das Thema Klimaschutz ist für die Verbraucher auch relevant für ihre Kaufentscheidung, so die Verbaucherschützer, die dies wie folgt begründen:
- Hoher Stellenwert Thema des Themas „Klimaschutz“: Aufgrund der Klimakrise, die zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerät, wären die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz vielen Verbrauchern sehr wichtig bei ihrer Kaufentscheidung.
- Starke emotionale Wirkung: Deshalb hätten umweltbezogene Werbeaussagen eine sehr starke emotionale Wirkung. Entscheiden sich Unternehmen nun dafür, solche Aspekte bewusst zu bewerben, müssen deren Aussagen auch richtig sein und verständlich erklärt werden.
In den beanstandeten Aussagen sehen die Verbraucherschützer eine Irreführung durch Unterlassen. Dieses „Greenwashing“ verdiene die „rote Karte“, so die vzbv-Vorständin Ramona Pop abschließend.
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(ESV/bp)
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