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Investitionen kleiner und mittlerer Unternehmen sind im Jahr 2020 um sieben Prozent zurückgegangen. (Foto: viperagp/stock.adobe.com)
KfW-Mittelstandspanel

Warum kleine und mittlere Unternehmen weniger investieren

ESV-Redaktion Management und Wirtschaft
24.11.2021
Deutschlands Unternehmen investieren seit Jahren zu wenig. Das gilt insbesondere für den Mittelstand, stellt KfW Research fest.

Die Corona-Krise habe die strukturelle Investitionsschwäche der kleinen und mittleren Unternehmen verstärkt. Deren Neuinvestitionen seien im Jahr 2020 um 7 Prozent auf 173 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Anteil des Mittelstands am Investitionsgeschehen im deutschen Unternehmenssektor sei seit dem Jahr 2008 von 49 auf 42 Prozent gesunken.

Die Investitionsbereitschaft sinkt stärker als erwartet, wenn die Umsatz- und Gewinnerwartungen pessimistisch ausfallen und das Unternehmen über geringe Eigenmittel verfügt, konstatiert die KfW. Grundlage dieser Erkenntnis ist die Auswertung des jährlichen KfW-Mittelstandspanels. Erfasst werden dabei Unternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro. An der aktuellen Befragung haben sich zwischen Februar und Juni 2021 rund 11.400 Unternehmen beteiligt.

Bei Investitionsentscheidungen spielt das finanzielle Polster für 54 Prozent aller mittelständischen Firmen eine Rolle. Die Erfahrungswerte der Inhabenden ist für 36 Prozent relevant. Die Investitionsbereitschaft im Mittelstand ist oft weniger stark durch die Einbettung in ein strategisches Gesamtkonzept gekennzeichnet, sondern generell erheblich an die Person des Unternehmensinhabers gekoppelt, schlussfolgert die KfW.

Demografischer Wandel beeinflusst Investitionsbereitschaft

Gravierend wirke sich der demografische Wandel auf die Investitionstätigkeit aus. Die Neigung zu investieren sinke mit dem Alter des Inhabers erheblich. In Zahlen: Während im Mittel der vergangenen 17 Jahre 57 Prozent der Inhaber jünger als 40 Jahre Investitionen vornahmen, liegt dieser Anteil bei Inhabern älter als 60 Jahre bei 36 Prozent. Außerdem investieren jüngere Inhaber einen größeren Anteil ihres Gesamtvolumens in Kapazitätserweiterungen und weisen häufiger positive Nettoinvestitionen und eine deutlich höhere Investitionsintensität auf, stellt die KfW fest. Das Durchschnittsalter eines Inhabers im Mittelstand liege derzeit bei 52,8 Jahren. In den vergangenen zehn Jahren sei dieser Wert um drei Jahre gestiegen, seit dem Jahr 2002 sogar um acht Jahre.

Auch die Frage nach der Unternehmensnachfolge blockiert nach Einschätzung der KfW die Investitionsbereitschaft. „Je näher der Zeitpunkt der geplanten Übergabe oder des Verkaufs rückt, desto seltener werden Investitionsprojekte umgesetzt. Stünde eine Nachfolge in den kommenden fünf Jahren an, liegt die Investitionsbereitschaft bei durchschnittlich rund 41 Prozent. Liegt die geplante Nachfolge allerdings mehr als fünf Jahre in der Zukunft, bewegt sich die Investitionsbereitschaft noch bei durchschnittlich 56 Prozent“, so das Institut.

Kein Expansionsdrang – Geschäftsmodelle oft lokal verankert

Außerdem wirkten bei 43 Prozent der Unternehmen begrenzte Wachstumsambitionen als Investitionsbarriere. Viele kleine und mittlere Unternehmen hätten funktionierende, oft lokal verankerte Geschäftsmodelle und gewichteten den Fortbestand des Unternehmens höher als Expansion. Erwirtschaften des eigenen Einkommens aus der Selbstständigkeit stehe dabei an erster Stelle. Kapazitätserweiternde Strategien würden dagegen selten angegangen.

Die vollständige Mitteilung hat die KfW hier veröffentlicht.

(ESV/fab)

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