
Wo Familienunternehmen die besten Standorte finden
Das ist das Ergebnis einer Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen, in der erstmals der „Bundesländerindex Familienunternehmen“ ermittelt wurde.
Auf Platz zwei unter den Ländern (ohne Berücksichtigung der Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen) liegt bei den Flächenländern Sachsen, gefolgt von Baden-Württemberg. Ost- und westdeutsche Bundesländer seien im Ranking ähnlich verteilt, so die Studienautoren. Das signalisiere, „dass die anfänglich dramatische ökonomische Spaltung in den Jahren nach der Wiedervereinigung weitgehend überwunden ist“.
Gewichtete Untersuchungsbereiche
Die Wissenschaftler betrachteten in der Studie fünf Bereiche:
- Steuern
- Arbeit und Humankapital
- Finanzierung
- Infrastruktur
- Institutionen
Die Kategorien wurden anhand der Ergebnisse einer Unternehmensbefragung gewichtet und flossen unterschiedlich stark in den Index ein. Besonders wichtig waren den Familienunternehmen demnach Arbeit, Humankapital und Infrastruktur.
Auch Schlusslichter nicht ohne Reiz
Bei der Untersuchung schnitten Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Sachsen-Anhalt am schlechtesten ab. Dennoch können diese Bundesländer den Wissenschaftlern zufolge attraktiv erscheinen, da die Standortanforderungen je nach Branche sehr unterschiedlich seien: Beispielsweise bieten die im Schlussfeld positionierten Länder vergleichsweise attraktive steuerliche Bedingungen durch niedrige durchschnittliche Hebesätze bei der Gewerbesteuer und moderate Grundsteuer- und Grunderwerbsteuersätze.
Die drei Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin wurden getrennt von den Flächenländern untersucht, da sie laut Autoren wegen struktureller Unterschiede nur schwer vergleichbar seien. Hier liegt Hamburg knapp hinter Berlin; Bremen auf Platz 3.
Die Studie steht hier zum Download bereit.
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Aktive Eigentümerschaft in FamilienunternehmenHerausgegeben von Dr. Anne K. Heider und Prof. Dr. Tom A. RüsenIn Familienunternehmen entstehen heute durch egalitäre Vererbungen immer größere Gesellschafterkreise, die sich aus verwandtschaftlich verbundenen Eigentümern zusammensetzen. Ein Großteil der Familienmitglieder ist dabei nicht mehr operativ tätig, nimmt jedoch bestimmenden Einfluss – was mit hohen Qualifikationsanforderungen verbunden ist.
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Programmbereich: Management und Wirtschaft