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Die Studie untersucht, was uns bei der Arbeit in der Balance hält (Bild: © neues handeln AG)
psyGA Forschungsmonitor

Wohlbefinden bei der Arbeit stärkt die Gesundheit

ESV-Redaktion Arbeitsschutz/inqa
12.11.2019
Der neue Monitor "Arbeitsbezogenes Wohlbefinden" des INQA-Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt" (psyGA) untersucht, wie zufrieden und engagiert Deutschlands Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind und welche Ressourcen ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit stärken. Lesen Sie hier die aktuellen Forschungsergebnisse.
Der demografische Wandel führt dazu, dass Menschen nicht nur immer älter werden. Sie müssen auch zunehmend länger arbeiten. Während die einen regelrecht aufgehen in ihrem Beruf, klagen andere über hohe Belastungen und Erschöpfung. Wie zufrieden und engagiert sind Deutschlands Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer? Welche Ressourcen stärken ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit? Die Antworten auf diese Fragen gibt der neue Monitor "Arbeitsbezogenes Wohlbefinden" des INQA-Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt" (psyGA).

Die Ergebnisse

Insgesamt berichtet fast die Hälfte alle Beschäftigten (48 Prozent) von gutem oder sehr gutem arbeitsbezogenen Wohlbefinden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem höchsten arbeitsbezogenen Wohlbefinden identifizieren sich am stärksten mit ihrem Unternehmen, überlegen seltener, den Arbeitsplatz zu wechseln und sind zufriedener. Einflussfaktoren wie das Geschlecht, die Branche oder die Region spielen für die Zufriedenheit im Job eine untergeordnete Rolle. Unterschiede im arbeitsbezogenen Wohlbefinden gibt es beim Alter – vor allem ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind zufriedener.
  • Insgesamt berichtet fast die Hälfte aller Beschäftigten (48 Prozent) von gutem oder sehr gutem arbeitsbezogenen Wohlbefinden.
  • Jede bzw. jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland zeigt ein sehr gutes arbeitsbezogenes Wohlbefinden, das heißt, engagiert sich stark für die Arbeit und beschreibt das psychische Wohlbefinden als sehr gut („gesunde, sehr Engagierte“).
  • Dagegen berichten 16 Prozent der Befragten, dass sie „belastet distanziert“ sind, also sowohl eine geringe psychische Gesundheit als auch ein geringes Arbeitsengagement aufweisen.
  • Ressourcen wie gute Führung, eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur sowie Fairness, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Kollegialität können das arbeitsbezogene Wohlbefinden steigern.
  • Psychische Belastungen wie Termindruck oder eine schlechte Work-Life-Balance haben einen wichtigen Einfluss auf Mitarbeitende, die engagiert sind, denen es aber psychisch nicht gut geht („belastet Engagierte“, 8 Prozent der Befragten). Werden psychische Belastungen in dieser Gruppe reduziert, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein höheres arbeitsbezogenes Wohlbefinden entwickeln.
  • Beschäftigte mit dem höchsten arbeitsbezogenen Wohlbefinden („gesunde, sehr Engagierte“) identifizieren sich am stärksten mit ihrem Unternehmen, überlegen seltener, den Arbeitsplatz zu wechseln, und sind zufriedener.
  • Neben der Reduktion von negativen Einflüssen lohnt es sich, auch die Potenziale einer unterstützenden Führungs- und Unternehmenskultur, Fairness, Weiterentwicklungsmöglichkeiten sowie Arbeitsautonomie und Kollegialität zu stärken.

Welche Ressourcen fördern Wohlbefinden?

Psychische Belastungen wie Termindruck oder eine ungünstige Work-Life-Balance haben einen wichtigen Einfluss auf Beschäftigte, die sich aber dennoch engagiert im Job einbringen. Um Wohlbefinden und Engagement bei der Arbeit zu steigern, sollten Unternehmen Ressourcen wie gute Führung, eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur sowie Fairness und Kollegialität fördern. Diese arbeitsbezogenen Faktoren hatten in der Erhebung den größten Einfluss auf die Gesundheit und das Engagement der Mitarbeitenden. Wenn psychische Belastungen von Beschäftigten reduziert werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein höheres arbeitsbezogenes Wohlbefinden entwickeln.

Hier können Sie den Monitor kostenlos downloaden [PDF 1.5 MB].

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Programmbereich: Arbeitsschutz