Sie haben folgende Möglichkeiten:
  1. zum Login.
  2. zur Navigation.
  3. zum Inhalt der Seite.

Während der Pandemie hat der Arbeitsstress für 44 Prozent der Beschäftigten zugenommen. (Foto:Engin_Akyurt/Pixabay)
Datenanalyse der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Zunahme von Arbeitsstress im Zuge der COVID-19-Pandemie in Europa

ESV-Redaktion Arbeitsschutz/idw
18.04.2024
Die COVID-19-Pandemie hat vielfältige Auswirkungen auf die Arbeitswelt in Europa. In einem neuen Bericht für die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) haben Forscher des Universitätsklinikums Düsseldorf Daten aus insgesamt 29 europäischen Ländern zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz aus dem Jahr 2022 analysiert.
Beteiligt waren alle EU-Mitgliedsländer plus Island und Norwegen. Die Auswertungen zeigen, dass 44 Prozent der Beschäftigten während der Pandemie berichteten, dass Arbeitsstress zugenommen habe, rund ein Viertel (26,8 Prozent) der Beschäftigten gaben zudem mentale gesundheitliche Probleme an, die durch die Arbeit verursacht wurden.

Die Ergebnisse deuten darüber hinaus an, dass Erwerbstätige bestimmter Branchen verstärkt von einer Zunahme an Arbeitsstress und arbeitsbezogenen mentalen Problemen betroffen waren. Es handelt sich insbesondere und naheliegenderweise um Erwerbstätige in Gesundheits- oder Pflegeberufen oder Dienstleistungsberufen.

Dabei unterstreicht die Untersuchung zugleich, wie wichtig Maßnahmen des arbeitsbezogenen Gesundheitsschutzes sind. Denn dort, wo Erwerbstätige über Maßnahmen des Gesundheitsschutzes berichten (z. B. Verfügbarkeit psychosozialer Beratung bei der Arbeit), beklagen sie auch seltener eine Zunahme an Arbeitsstress.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der ländervergleichenden Auswertungen war, dass Länder, die bereits vor der Pandemie großen Wert auf Arbeitsschutz gelegt haben, auch einen geringeren Anstieg an Arbeitsstress in der Pandemie aufwiesen. Die verantwortlichen Forscher am Universitätsklinikum Düsseldorf, Nico Dragano und Morten Wahrendorf, schließen daraus: „Es ist möglich, Beschäftigte auch in Krisenzeiten vor Stress zu schützen, wenn Betriebe und Arbeitgeber frühzeitig Maßnahmen des Gesundheitsschutzes ergreifen.“

Originalpublikation: Der komplette Bericht sowie eine Zusammenfassung sind nachzulesen auf den Seiten der Europäischen Arbeitsschutzbehörde EU-OSHA: https://osha.europa.eu/en/publications/mental-health-work-after-covid-pandemic

Weitere Informationen: https://www.medizin.hhu.de/news-detailinformation/zunahme-von-arbeitsstress-im-zuge-der-covid-19-pandemie-in-europa

Quelle: idw

Das könnte Sie auch interessieren:

ESV-Akademie 01.04.2024
Aktuelle Veranstaltungen der ESV-Akademie - Arbeitsschutz
16.04.2024 | Gefahrstoff­management in der betrieblichen Praxis | online<br />12.06.2024 | Psychische Belastungen in der Arbeitswelt | online<br />01.10.2024 | Sicherheits­verantwortung rechtskonform delegieren | Berlin und online<br />19.11.2024 | Betriebliches Gesund­heits­management als Teil eines ganz­heitlichen Arbeitsschutzes | online mehr …

Forschungsergebnisse 18.03.2024
Post-Covid und Long-Covid: Sinkende Zahl von Krankschreibungen, aber weiterhin lange berufliche Fehlzeiten Betroffener
Die Zahl der Menschen, die nach einer akuten Covid-19-Infektion wegen Post-Covid, Long-Covid oder eines chronischen Erschöpfungssyndroms krankgeschrieben werden mussten, lag im vergangenen Jahr deutlich niedriger als in den vorangegangenen „Pandemie-Jahren“ 2021 und 2022. Die Betroffenen hatten aber weiterhin sehr lange Fehlzeiten. mehr …

(ESV/FG)

Programmbereich: Arbeitsschutz