Nach über acht Jahren gibt es damit einen Wechsel an der Spitze des Bundessozialgerichts, nachdem der Bundesminister während der Feierstunde im Kasseler Kongress Palais zugleich dem bisherigen Präsidenten und langjährigen ESV-Autor Prof. Dr. Rainer Schlegel dankte und ihn in den Ruhestand verabschiedete.

„Mit Dr. Christine Fuchsloch folgt ihm nun eine Präsidentin nach, die alle Kompetenzen und Fähigkeiten mitbringt, um dieses verantwortungsvolle Amt auszuüben“, wird Heil in einer aktuellen Pressemeldung des BSG zitiert.

Dr. Christine Fuchsloch ist durch zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge zum Europa-, Verfassungs- und Sozialrecht bekannt und war unter anderem als Sachverständige bei Anhörungen des Deutschen Bundestages zur Einführung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes sowie zu verschiedenen Arbeitsmarktreformen gefragt.

1964 geboren, studierte sie Rechtswissenschaften zunächst in Frankfurt am Main, bevor sie in die einstufige Juristenausbildung nach Hamburg wechselte, wo sie nach dem Studium zunächst als Rechtsanwältin tätig war und promovierte. 1993 begann sie ihre richterliche Laufbahn am Hamburger Sozialgericht. Von 1998 bis 2001 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das BVerfG abgeordnet, bevor sie nach Berlin zum Sozialgericht wechselte und 2004 dann zur Richterin am Landessozialgericht Berlin-Brandenburg ernannt wurde. Ab Juli 2010 war Fuchsloch Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landessozialgerichts; im Land Brandenburg war sie zudem von 2009 bis 2019 Richterin des Verfassungsgerichts. Im November 2020 wurde sie zur Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landesverfassungsgerichts ernannt. Am 19. Oktober 2023 wählte der Richterwahlausschuss des Deutschen Bundestages Dr. Christine Fuchsloch zur Richterin am Bundessozialgericht. Seit dem 1. März 2024 steht sie dem Bundessozialgericht als deren erste Präsidentin vor.