
Deutsche Umwelthilfe fordert Ende der Wegwerfmentalität
„Vor allem für die jüngere Generation ist der Kaffee für unterwegs nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken”, meint Tobias Quast. Allein in Berlin liegt die Zahl der verbrauchten Coffee-to-go-Becher pro Tag bei etwa 460.000. Insoweit verweist der Verfasser auf eine Studie der Marktforschungsgesellschaft TNS.
Deutschlandweit würden etwa 70 Prozent der Verbraucher gelegentlich zu solchen Bechern greifen. Demgegenüber sei die Lebensdauer eines Bechers mit durchschnittlich 15 Minuten geringer als die einer Plastiktüte.
Weitere Zahlenangaben - zusammengestellt von Tobias Quast - zur Becherflut:
Anzahl verbrauchter Becher | - | Jährlicher Verbrauch | - |
Bundesweit/jährlich | 2,8 Mrd. | Wasser | 1,5 Mrd. Liter |
Bundesweit/täglich | 7,60 Mio. | Holz | 64.000 t |
Berlin/täglich | 0,46 Mio. | Kunststoff | 11.000 t |
- | Bäume | 43.000 |
Welche Lösungen die Deutsche Umwelthilfe anbietet
Um dies zu ändern, startete die Deutsche Umwelthilfe (DUH) im September 2015 ihr „Projekt Becherheld – Mehrweg to go”. Dies soll helfen, den Becherkonsum deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig sollen die Verbraucher für dieses Thema sensibilisiert werden.Grundsätzlich geht der Autor davon aus, dass durch die Einführung von Mehrwegbechern die Zahl der Einwegbecher erheblich reduziert wird. Auch Poolsysteme in Filialen mit Pfandsystem würden zu einer weiteren Reduzierung der Einwegbecher beitragen, so Quast weiter. Der Kunde könnte dann Becher in einer Filiale mitnehmen und woanders wieder abgeben. Hochwertige Produkte sind problemlos wiederverwendbar, absolut dicht und isolieren gut, so Quast.
Ebenso verspricht er sich Marketingeffekte. Unternehmen könnten sich gut von Konkurrenten abheben und glaubhaft einen gelebten Umweltschutz dokumentieren. Hygienische Probleme erwartet der Verfasser in seinem Fachbeitrag für Müll und Abfall nicht. Dies hätte eine Umfrage der DUH bei Hygieneämtern, Experten und Coffee-to-go Anbietern bestätigt.
Dementsprechend wäre der Verkauf von wiederverwertbaren Bechern, verbunden mit Rabatten bei der Benutzung von mitgebrachten Bechern bereits in Planung.
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Abgabe für Wegwerfbecher
Ebenso bringt Quast eine Abgabe für Einwegbecher in die Diskussion ein. Dies führe zu einer weiteren und deutlichen Senkung des Einwegverbrauchs. Der Autor denkt dabei an 20 Cent pro Becher.Die Einnahmen sollten für Verwaltungskosten, Abfallvermeidung und eine anteilige Finanzierung der Entsorgungskosten für Einwegbecher verwendet werden, schlägt der Verfasser vor.
Auch eine Umfrage des Forschungsinstituts Emnid macht Quast optimistisch. Danach sind etwa 75 Prozent der Berliner dafür, dass Einwegbecher etwas kosten sollen.
Den vollständigen Beitrag lesen sie in der Fachzeitschrift Müll und Abfall, Ausgabe 08/2016, Seite 410
Weiterführende Literatur |
Das Loseblattwerk Müll-Handbuch, ist ein ergänzbares Handbuch für Praktiker der kommunalen und industriellen Abfallwirtschaft. Es bietet Ihnen umfangreiche Informationen zur Abfallwirtschaft und ist seit fünf Jahrzehnten am Markt etabliert. Als Standardwerk ist es für Praktiker und alle, die sich mit abfallwirtschaftlichen Fragen befassen, eine unverzichtbare Informationsquelle. |
(ESV/bp)
Programmbereich: Wirtschaftsrecht