
Bisherige ESG-Berichterstattung stößt bei Stakeholdern auf große Skepsis
Das ist das Ergebnis einer Befragung von ESG-Fachleuten in 1.300 Unternehmen, die Workiva als Anbieter von Softwarelösungen für die Finanzberichterstattung jetzt veröffentlicht hat. Demnach haben 73 Prozent der Befragten in Deutschland kein Vertrauen in die Daten, die derzeit an die Stakeholder berichtet werden. Dabei haben der Umfrage zufolge bereits 70 Prozent der deutschen Unternehmen Verantwortliche für die ESG-Berichterstattung benannt.
Hinsichtlich ESG legen deutsche Unternehmen das Hauptaugenmerk auf das E (Environmental) und damit auf Umweltaspekte. So sollen in den nächsten 12 bis 18 Monaten 48 Prozent des internen ESG-Budgets für ökologische Faktoren aufgewendet werden – für soziale Faktoren 24 Prozent und für Governance 28 Prozent.
Der erhöhte Anteil des Budgets für Umweltfaktoren spiegelt die Bedenken der befragten Unternehmen hinsichtlich der Herausforderungen bei der Berichterstattung wider, schlussfolgert Workiva. Zwei der größten Herausforderungen in Bezug auf die ESG-Berichterstattung bestünden darin, die Treibhausgasprotokolle zu berechnen und anlegergerechte CO2-Angaben zu erreichen.
Die Mehrheit der Befragten in Deutschland gab an, dass die ESG-Berichterstattung ihres Unternehmens bereits positive Auswirkungen auf die Kundenbindung und -gewinnung (79%), Kosteneinsparungen (73%), Einbindung von Versicherungen und Kreditagenturen (79%) und auf geringere langfristige Risiken (73%) hat. Überwiegend zugestimmt wurde auch darin, dass die ESG-Berichterstattung die Arbeitsmoral der Mitarbeiter verbessert hat (73%), ebenso die Bemühungen zum Anwerben von Mitarbeitern (75%) und die Beziehungen zu Investoren und Stakeholdern (72%).
Weitere Ergebnisse in englischer Sprache aus der Befragung zum ESG-Berichterstattung finden Sie hier.
(ESV/fab)
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