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Trotz zunehmender Bedeutung gesunder Arbeitsbedingungen im Wettbewerb um Fachkräfte setzen nur wenige Unternehmen ein BGM ganzheitlich um. (Foto: TungArt7/Pixabay)
#whatsnext 2025

Deutschlandweite Studie zeigt, wie Organisationen in herausfordernden Zeiten zukunftsfähig bleiben

ESV-Redaktion Betriebssicherheit/IFBG
25.06.2025
Die aktuelle Studie „#whatsnext 2025 – Gesund arbeiten in herausfordernden Zeiten“ verzeichnet mit über 1.500 teilnehmenden Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen so viele Rückmeldungen wie nie zuvor. Die vierte Auflage der Trendstudie von IFBG gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse (TK) und dem Personalmagazin (Haufe) zeigt, welche neuen Themen, Herausforderungen und Chancen in der HR-Welt sowie im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) derzeit im Fokus stehen.
Zudem wird dargestellt, welche Rolle moderne Arbeitskonzepte wie die 4-Tage-Woche oder Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung dabei spielen.

Ganzheitliches BGM bleibt die Ausnahme

Nur 26,8 % der befragten Organisationen geben an, ein ganzheitliches BGM umzusetzen – trotz zunehmender Bedeutung gesunder Arbeitsbedingungen im Wettbewerb um Fachkräfte. Maren Beer, Studienleiterin von IFBG, betont: „Ein strategisches und umfassendes Gesundheitsmanagement ist heute entscheidend, um Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen. Wer Gesundheit und Wohlbefinden systematisch fördert, stärkt nicht nur seine Belegschaft, sondern sichert auch die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens.“

4-Tage-Woche stößt auf gemischte Reaktionen

Ein zentrales Thema der Studie ist das Arbeitsmodell der 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. 32,7 % der Organisationsverantwortlichen erwarten durch dieses Arbeitsmodell einen positiven Effekt auf den eigenen Unternehmenserfolg, insbesondere durch höhere Arbeitgeberattraktivität und bessere Bindung von Mitarbeitenden. Allerdings sehen viele auch Risiken, speziell in Bezug auf die Arbeitsverdichtung. Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen den Funktionen: Während 33,8 % der HR- und Gesundheitsverantwortlichen die 4-Tage-Woche positiv bewerten, sind es bei den Geschäftsführenden nur 21,2 %. Rund die Hälfte von ihnen geht sogar von einem negativen Einfluss auf den Unternehmenserfolg aus.

Die über 1.500 Unternehmensverantwortlichen wurden auch nach der aus ihrer Sicht optimalen Wochenarbeitszeit befragt. Diese liegt aus Sicht der Geschäftsführenden bei 39,2 Stunden. Die Personal- und Gesundheitsverantwortlichen sehen die optimale Anzahl mit 38,0 Stunden, also bei etwas weniger Wochenarbeitszeit.

Datenbasierte Entscheidungen im Personalwesen durch Mitarbeiterbefragungen

Der Einsatz von Mitarbeiterbefragungen ist weit verbreitet – über zwei Drittel der Organisationen (69,5 %) nutzen sie, um Themen der  Organisationskultur zu messen. Außerdem gehen die über 1.500 Organisationsverantwortlichen davon aus, dass die Auswertung von Daten und  Kennzahlen zu einer Zunahme von Arbeitszufriedenheit und Arbeitgeberattraktivität beitragen kann. Doch beim gesetzlich vorgeschriebenen  Thema psychische Gefährdungsbeurteilung besteht weiterhin Handlungsbedarf: Nur rund die Hälfte der Unternehmen (52,0 %) setzt diese  systematisch um – ein Wert, der sich seit acht Jahren kaum verändert hat.

Dazu sagt Dr. Fabian Krapf, Geschäftsführer von IFBG: „Nur wer den Puls der Organisation misst, kann gezielt handeln: Die systematische Erhebung und Auswertung von Kennzahlen zur Arbeitszufriedenheit und psychischen Gesundheit ist kein Selbstzweck, sondern ein zentraler Hebel für Arbeitgeberattraktivität und nachhaltigen Unternehmenserfolg.“

In wirtschaftlichen Krisenzeiten wird auf Kultur, Führung und Produktivitätssteigerung gesetzt

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten berichtet die Mehrheit der Organisationen (57,0 %) aktuell von einer eher positiven wirtschaftlichen Lage im  eigenen Unternehmen. Gefragt nach konkreten Maßnahmen, die die Verantwortlichen in wirtschaftlichen Krisenzeiten abschaffen oder ausweiten würden, sagen 94,9 % der Unternehmensverantwortlichen, dass sie weiterhin auf Gespräche mit Mitarbeitenden (z. B. Feedback- und  Entwicklungsgespräche) setzen würden. Als zentrale Hebel zur Steigerung der Produktivität sehen die über 1.500 Organisationen neben  Technikeinsatz und Automatisierung vor allem Investitionen in Gesunde Führung (86,2 %), Weiterbildungen (82,6 %) und in das BGM (79,3 %).  Zudem wird Vertrauensarbeitszeit von 53,0 % der Unternehmen als produktivitätsfördernd eingestuft, während eine überwiegende Präsenzpflicht  von 51,9 % als nicht hilfreich bewertet wird. Auf KI-Systeme zur Produktivitätssteigerung setzt derzeit fast die Hälfte der Befragten (44,9 %) im Rahmen ihrer Tätigkeit.

Über die Studie
Für die Studie „#whatsnext 2025 – Gesund arbeiten in herausfordernden Zeiten“ hat IFBG zusammen mit der Techniker Krankenkasse (TK)  und dem Personalmagazin (Haufe) vom 6. Januar bis zum 14. Februar 2025 insgesamt 1.529 Organisationen in einer Onlinebefragung zu ihrem Betrieblichen Gesundheitsmanagement und HR-Themen befragt. Mitgemacht haben sowohl Geschäftsführende als auch Personal- und  Gesundheitsverantwortliche aus der freien Wirtschaft und dem öffentlichen Dienst.

Weitere Informationen und Download der Studie unter: www.ifbg.eu/studien/whatsnext-2025

Quelle: Pressemitteilung IFBG

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