
Gutachten: Direktanstellungsgebot in der Paketbranche ist die einzige Lösung zur Beseitigung der gravierenden Missstände
„Wir begrüßen die Ergebnisse des Gutachtens, das unsere Position bestätigt“, sagte Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende. „Es ist höchste Zeit für ein gesetzliches Verbot von Subunternehmen in der Paketbranche, um prekäre Arbeitsbedingungen, Ausbeutung und illegale Beschäftigung wirksam zu bekämpfen.“ Ein Direktanstellungsgebot, angelehnt an bereits bestehende Regelungen in der Fleischwirtschaft, werde die gravierenden Missstände in der Branche beseitigen helfen. Ein Direktanstellungsgebot würde zudem die betriebliche Mitbestimmung und die Tarifautonomie stärken sowie einheitliche Wettbewerbsbedingungen in der Branche schaffen, die derzeit nicht gegeben seien.
Durch ein Direktanstellungsgebot werden die Paketdienstleister dazu verpflichtet, die Arbeits- und Betriebsorganisation so auszugestalten, dass sie in Einklang mit den arbeits- und arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften stehen. Sie können nicht mehr zur Profitmaximierung Aufträge an Subunternehmer vergeben, die den enormen Preiskampf auf dem Rücken der Paketzustellerinnen und -zusteller austragen und häufig Lohn- und Sozialdumping betreiben. Die vormals bei klein- und kleinstbetrieblichen Subunternehmen tätigen Beschäftigten müssten fortan in den Betrieb des Paketdienstleisters integriert werden, wo die Betriebsgröße effektive Mitbestimmungsstrukturen ermöglichen würde. Diese ebnen den Weg für den Aufbau von tarifvertraglichen Strukturen, die wesentlich zur Verbesserung von Arbeits- und Gesundheitsbedingungen beitragen. So wird die Tarifautonomie gestärkt.
Weiterführende Links:
Link zum Gutachten
Weitere Infos und Fakten zur Branche
Quelle: ver.di
Das könnte Sie auch interessieren:
![]() |
Arbeitssicherheit Herausgegeben von: Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl unter Mitarbeit von: Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl, Marina Bier, Franziska Brücher Programmbereich: Arbeitsschutz GenerationswechselMit zunehmender Flexibilisierung und Dezentralisierung der Arbeit, durch hochtechnisierte Wertschöpfungsprozesse oder auch den demografischen Wandel müssen Fragen an sichere Arbeitsumgebungen neu gestellt werden. Mit dem völlig neu konzipierten Grundlagenwerk von Anke Kahl nehmen Sie die Herausforderung an: für eine zielgerichtete Ausbildung und Professionalisierung im Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Mit durchdachter Konzeption
Unterstützt von klarer Didaktik
|
Faktenblatt beleuchtet Arbeitszeitmerkmale in der Basisarbeit | 02.10.2023 |
Basisarbeitende sind häufig am Wochenende tätig | |
![]() |
Ein neues Faktenblatt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) beleuchtet die Arbeitszeitmerkmale von Basisarbeitenden. Basisarbeit umfasst Tätigkeiten, für die keine berufliche Ausbildung erforderlich ist. mehr … |
(ESV/FG)
Programmbereich: Arbeitsschutz