
Jeder Zehnte hatte 2016 überlange Arbeitszeiten
Arbeiten unter hohem Arbeitstempo und Termindruck bestimmt häufig den Berufsalltag. Im Jahr 2015 waren 40 % der Erwerbstätigen mindestens drei Viertel der Zeit einer hohen Arbeitsintensität ausgesetzt. Männer waren dabei mit 44 % etwas stärker betroffen als Frauen mit 36 %. Bei der Anlagen- und Maschinenbedienung (56 %), bei Führungskräften (54 %) sowie in Handwerksberufen (52 %) war jeweils etwas mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen belastet.
Ein immer größerer Teil der Erwerbstätigen arbeitet in Berufen, die eine hohe Qualifikation voraussetzen. 1996 hatte der Anteil noch bei 37 % gelegen, 2016 betrug er bereits 45 %. Zu den hoch Qualifizierten zählen beispielsweise Akademikerinnen und Akademiker, Fachkräfte im Technik- oder Gesundheitsbereich oder ganz allgemein Führungskräfte. Dabei arbeiten Frauen generell häufiger als Männer in den Berufen, die eine hohe Qualifikation voraussetzen. 2016 fanden sich 47 % der erwerbstätigen Frauen in solchen Berufen – im Vergleich zu 42 % bei den erwerbstätigen Männern. Der Unterschied ist auf den relativ hohen Frauenanteil beim Lehrerberuf oder auch bei Berufen der medizinischen und technischen Assistenz zurückzuführen.
Vollzeiterwerbstätige | |||
---|---|---|---|
Insgesamt | darunter: überlange Arbeitszeiten1 | ||
in 1 000 | in % | ||
1 Vollzeiterwerbstätige, die mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten. |
|||
Insgesamt2 | 29 735 | 3 393 | 11 |
Frauen | 10 130 | 680 | 7 |
Männer | 19 605 | 2 713 | 14 |
15 bis 24 Jahre | 2 941 | 56 | 2 |
25 bis 34 Jahre | 6 644 | 510 | 8 |
35 bis 44 Jahre | 6 103 | 747 | 12 |
45 bis 54 Jahre | 8 312 | 1 192 | 14 |
55 bis 64 Jahre | 5 436 | 783 | 14 |
Arbeitnehmer | 26 396 | 1 709 | 6 |
Selbstständige | 3 286 | 1 664 | 51 |
Mithelfende Familienangehörige | 53 | 20 | 38 |
Diese und weitere Aspekte der Qualität bezahlter Arbeit enthält der Indikatorenbericht „Qualität der Arbeit 2017 – Geld verdienen und was sonst noch zählt“.
Die Ergebnisse für die einzelnen Indikatoren sind im Bereich Indikatoren „Qualität der Arbeit" abrufbar.
Download der PDF-Datei: 11 % der Vollzeiterwerbstätigen hatten 2016 überlange Arbeitszeiten (PDF, 85 kB, Datei ist nicht barrierefrei)
Literaturempfehlung zum Thema
Die Gefährdungsbeurteilung Planung - Organisation - Umsetzung
Im Laufe der Jahre hat sich unter dem Eindruck neuer Technologien, neu erkannter Gefährdungssituationen sowie gestiegener arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse der Charakter der Gefährdungsbeurteilung verändert. Im Vordergrund steht weniger die isolierte Erfassung von Einzelgefährdungen, sondern vielmehr die Integration der Beurteilung in einen allgemeinen Organisationsrahmen von Schutzmaßnahmen, um Arbeit sicherer und gesundheitsförderlicher zu gestalten.
Daher unterscheidet sich diese Darstellung von vielen anderen, weil sie eine Neubewertung der einzelnen Teile der Gefährdungsbeurteilung vornimmt, moderne Erkenntniswege aufzeigt und insbesondere die Verschränkung zwischen Erkenntnisgewinn und betrieblicher Praxis besonders in den Fokus nimmt. Es versteht sich sowohl als Hintergrundinformation als auch als Handlungshilfe für:
- Arbeitgeber/Führungskräfte
- Fachkräfte für Arbeitssicherheit
- Betriebsärzte
- Betriebsräte
- Aufsichtspersonen
- und andere im Arbeitsschutz Verantwortung tragende Personen.
Von Dr. Gerald Schneider
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