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Der Wissensstand zum Thema künstliche Intelligenz ist bei vielen Beschäftigten noch recht begrenzt. (Foto: geralt/Pixabay)
Fehlzeiten-Report 2025

KI in der Arbeitswelt: Wenig Sorge, aber nur begrenztes Wissen

ESV-Redaktion Betriebssicherheit/WIdO
17.12.2025
Nur ein kleiner Teil der Beschäftigten in Deutschland macht sich aktuell Sorgen darüber, dass künstliche Intelligenz (KI) in den nächsten Jahren den eigenen Arbeitsplatz gefährden könnte. Das zeigt eine aktuelle Beschäftigten-Befragung für den Fehlzeiten-Report 2025 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zum Thema „KI und Gesundheit“.
Demnach geben nur etwa 5 Prozent der Befragten an, dass sie „voll und ganz besorgt“ oder „eher besorgt“ seien, dass KI-Tools in den nächsten fünf Jahren ihren derzeitigen Arbeitsplatz ersetzen könnten. Knapp ein Viertel (23 Prozent) zeigten sich dagegen „eher nicht besorgt“, zwei Drittel (66 Prozent) sind nach eigenen Angaben „ganz und gar nicht besorgt“. Bei der Betrachtung nach Branchen zeigt sich, dass die Besorgnis bei Beschäftigten im Bereich der Wissenschaft am höchsten ist.  

„Unsere Befragung zeigt allerdings auch, dass der Wissensstand zum Thema künstliche Intelligenz bei vielen Beschäftigten noch recht begrenzt ist“, sagt Helmut Schröder, Geschäftsführer des WIdO und Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports. So haben selbst von den Beschäftigten, in deren Firmen KI bereits eine Rolle spielt, nur knapp 40 Prozent bereits an einer Fortbildung zum Thema künstliche Intelligenz teilgenommen. 1 Prozent der Befragten weiß gar nicht, was man unter dem Begriff „künstliche Intelligenz“ versteht. Die meisten Befragten wissen „in etwa“, was damit gemeint ist (47 Prozent) oder meinen ganz gut erklären zu können, was künstliche Intelligenz ist (ebenfalls 47 Prozent). Nur 5 Prozent würden sich als Expertin oder Experte zum Thema bezeichnen. „In den jüngeren Altersgruppen ist das Wissen der Befragten laut Selbsteinschätzung deutlich ausgeprägter – so würden sich 8 Prozent der Befragten von 19 bis 35 Jahren als KI-Experten bezeichnen“, berichtet Schröder.

KI gehört in vielen Betrieben und Organisationen schon zum Arbeitsalltag

Laut den Befragungsergebnissen gehört KI in einem Teil der Betriebe bereits zum Arbeitsalltag: Mehr als ein Drittel der befragten Beschäftigten gibt an, dass KI an ihrem Arbeitsplatz bereits eingesetzt wird (42 Prozent), bei weiteren 9 Prozent ist der Einsatz konkret geplant. 15 Prozent erklären, dass der KI-Einsatz schon diskutiert werde. Nur bei einem guten Fünftel der Befragten (22 Prozent) ist KI am Arbeitsumfeld noch kein Thema. 12 Prozent sagen, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz in ihrem Arbeitsbereich nicht infrage komme. „Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass der KI-Einsatz bei größeren Unternehmen bereits deutlich stärker ausgeprägt ist. Große Unternehmen sind oft Vorreiter, mittelständische Betriebe experimentieren oder setzen punktuell KI ein und kleine Unternehmen befinden sich häufig noch in der Orientierungsphase“, so Schröder.

Neuburger: KI kann Führungskräfte bei wertschätzender Führung unterstützen 

Die Einführung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz können die mentale und physische Gesundheit der Beschäftigten „erheblich beeinflussen“, betont Dr. Rahild Neuburger, operative Leiterin der Forschungsstelle für Information, Organisation und Management an der LMU Munich School of Management und Autorin des Fehlzeiten-Reports 2025. Positive Effekte seien beispielsweise Zeitersparnis, die Erleichterung des Arbeitsalltags oder der Wegfall lästiger Routinetätigkeiten. Auf der anderen Seite stünden neben der Angst vor der Ersetzung des eigenen Jobs auch Ängste vor Überforderung, Arbeitsverdichtung oder Kontrollverlust.

Die Rolle der Führungskräfte sei entscheidend für die Vermeidung solcher negativen Effekte. „Der gezielte Einsatz von KI-Tools zur eigenen Unterstützung der Führungskräfte und zur Handhabung mentaler Belastungen der Beschäftigten kann eine zentrale Stellschraube sein“, so Neuburger. KI-Anwendungen könnten beispielsweise helfen, erste Anzeichen von Überarbeitung, Arbeitsverdichtung oder Burnout zu erkennen. Denkbar sind auch der Einsatz von Chatbots zur psychosozialen Unterstützung, die KI-basierte Erstellung individueller Gesundheitspläne oder der Einsatz KI-unterstützter Schulungsprogramme zur Förderung von Resilienz, Stressbewältigung oder Achtsamkeit. „Außerdem kommt es darauf hin, den Prozess zur Einführung von KI in Unternehmen stärkenorientiert zu gestalten und die Mitarbeitenden dabei einzubinden und den Kompetenzaufbau zu unterstützen“, betont Neuburger.

Quelle: WIdO

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