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Spanische Gegenwartsliteratur: Buchtipps für die Feiertage (Foto: Ekaterina – stock.adobe.com)
Lektüretipps

Lektüretipps – Feliz Navidad!

ESV-Redaktion Philologie
09.12.2022
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und mit dem kalten Wetter kommt nun auch wieder die Zeit der Gemütlichkeit: Weihnachten steht vor der Tür und Kinder wie Erwachsene freuen sich auf die Bescherung. In weiten Teilen Spaniens müssen die Menschen dafür bis zum 6. Januar, dem Dreikönigstag, warten. Hierzulande werden Sie glücklicherweise schon an Heiligabend beschenkt.

Sie wissen noch nicht, was Sie Ihren Nächsten unter den Baum legen könnten? Wie gut, dass wir für Sie auch dieses Jahr wieder unsere Buchtipps vorbereitet haben. Wir empfehlen Ihnen beispielhaft drei Titel aus der gegenwärtigen spanischen Literatur, gesammelt in dem diesjährig im Erich Schmidt Verlag erschienenen Sammelband „Wegmarken der spanischen Literatur des 21. Jahrhunderts“.

„Denn ich bewege mich auf dem Terrain der Lebenden, mehr oder weniger heiter, mehr oder weniger allein, aber einen Fuß habe ich immer dort wo du bist.“
Milena BusquetsTambién esto pasará (‚Auch das wird vergehen‘) bewegt sich auf der Schwelle zwischen Liebe und Trauer und lädt Sie ein zu einer Proustschen Reise durch Katalonien entlang der Spuren dessen, was nicht mehr ist. Entgegen der Leere ist der Roman ein Appell an die Menschheit, das Leben in all seinen Facetten auszukosten – eine gar epikureische Geschichte, die besonders im Spätdezember von der Wärme Iberiens träumen lässt.

Nachgefragt bei PD Dr. Dagmar Schmelzer, Prof. Dr. Ralf Junkerjürgen, Prof. Dr. Jochen Mecke und Prof. Dr. Hubert Pöppel 15.07.2022
„Der Auftritt als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse wird als große Chance angesehen“
Sie möchten sich gedanklich auf die anstehende Frankfurter Buchmesse vorbereiten und suchen nach Lektüretipps, die Ihnen das Gastland Spanien näherbringen? Im Erich Schmidt Verlag erscheint nun ein Sammelband, in dem 23 Autorinnen und Autoren die „Wegmarken der spanischen Literatur des 21. Jahrhunderts“ aufbereiten. Wir haben mit der Herausgeberin Dagmar Schmelzer für das Forschungszentrum Spanien und auch im Namen der Herausgeber Prof. Dr. Ralf Junkerjürgen, Prof. Dr. Jochen Mecke und Prof. Dr. Hubert Pöppel gesprochen. mehr …


„Weil wenn ich etwas wusste, war es das, dass Isora und ich füreinander gemacht waren wie die Sachen, die geboren sind, um zusammen zu leben und zu sterben.“

Umso wuchtiger wirkt Andrea Abreus Panza de Burro (‚So forsch, so furchtlos‘), ein Debütroman, der die spanische Literaturszene begeistert hat. Die Kanarierin erzählt ihre Geschichte von den äußersten Grenzen der spanischen Peripherie mit all den sozialen und persönlichen Schmerzen, die damit einhergehen. Zwei Mädchen fassen Fuß in den rauen Gräben des Erwachsenseins, erleben Freundschaft, Liebe und Sexualität, aber auch die Realität einer prekären Existenz: Eine bemerkenswerte, emotional geladene Darstellung einer von ihrem Umfeld geprägten Jugend am Rande der Gesellschaft.

Vielleicht funktionierte die Geschichte nicht, weil sie ein Abklatsch oder eine Kostümierung der Wirklichkeit war. In Lissabon war ich noch nie gewesen.“
Zum Schluss noch etwas für experimentierfreudige Leserinnen und Leser: Como la sombra que se var (‚Schwindende Schatten‘) von Antonio Muñoz Molina bietet einen reflexiven Text, der versucht, Trennlinien zwischen Ereignis und Erzählung zu ziehen, die in der individuellen und kollektiven Erinnerung verwischen. Beziehen sich die Erinnerungen des Autors auf Lissabon oder Granada? Zeigte Martin Luther Kings Attentäter bei der Flucht Furcht oder Kalkül? Und legt Molina überhaupt einen Roman vor oder doch eher eine Historiografie? Fragen, über die Sie sich während der Feiertage ausreichend Gedanken machen können!

Zu allen drei Buchempfehlungen und vielen weiteren Werken finden Sie außerdem aktuelle Besprechungen im Sammelband „Wegmarken der spanischen Literatur des 21. Jahrhunderts“, herausgegeben von Dagmar Schmelzer, Ralf Junkerjürgen, Jochen Mecke und Hubert Pöppel. Auch dieser Band ist ein ideales Weihnachtsgeschenk für Romanistik- wie Literaturbegeisterte – bestellen Sie ihn gleich hier.
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine frohe Weihnachtszeit!

Die Herausgeberin und die Herausgeber
Dagmar Schmelzer, Privatdozentin für romanische Literatur- und Kulturwissenschaft (Universität Regensburg), Arbeitsschwerpunkte: Literatur, Film und Kultur Spaniens im 20. und 21. Jahrhundert.

Ralf Junkerjürgen, Professor für romanische Kulturwissenschaft (Universität Regensburg), Arbeitsschwerpunkte: Spanische Kultur seit dem 19. Jahrhundert; Literatur- und Filmgeschichte.

Jochen Mecke, Professor für romanische Literatur- und Kulturwissenschaft (Universität Regensburg), Arbeitsschwerpunkte: Spanische Literatur und Kultur der Neuzeit und der Gegenwart.

Hubert Pöppel, Geschäftsführer des Forschungszentrums Spanien (Universität Regensburg), Arbeitsschwerpunkte: Spanische Literatur und Kultur der Gegenwart.

Wegmarken der spanischen Literatur des 21. Jahrhunderts
Herausgegeben von: Dagmar Schmelzer, Ralf Junkerjürgen, Jochen Mecke, Hubert Pöppel

Das Interesse an Spanien als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2022 ist groß. Diesem Umstand trägt der vorliegende Band mit einer Bestandsaufnahme der spanischen Literatur im noch jungen 21. Jahrhundert Rechnung. Die von renommierten Literatur- und Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern vorgelegten Einzelinterpretationen stellen speziell für deutsche Leserinnen und Leser rund zwanzig markante narrative Werke aus zwei Jahrzehnten vor. In ihrer Zusammenschau bilden sie möglichst repräsentativ das Gesamtspektrum ab: vom Bestseller zum Geheimtipp, von Romanen schon bekannter zu solchen noch junger Autorinnen und Autoren, die zudem in den vier wichtigsten Sprachen Spaniens schreiben. Ergänzt werden diese Einzelwerkanalysen durch drei Beiträge, die einen Einblick in die Entwicklung der spanischen Lyrik, des Theaters sowie des Buchmarktes geben. Als erste Hinführung soll dieser Band neugierig machen auf eine eigene Lektüre der spanischen Literatur der Gegenwart.

Programmbereich: Romanistik