
Was bringt die EU-Energieunion Verbrauchern und Prosumern?
Weitere Anknüpfungspunkte sieht die Kommission beim Versorgerwechsel. Kundenbewertungssysteme und Preisvergleichsportale seien ihrer Ansicht nach hilfreich. Der größte Hoffnungsträger sei jedoch die Lastensteuerung, da sie ein erhebliches Kosten- und Stromverbrauchspotential für Verbraucher verspreche. Um Verbraucher besser am neuen Endkundenmarkt zu beteiligen, seien laut Kommission intelligente Technologien der Schlüssel.
Aktuelle Meldungen |
Hier bleiben Sie immer aktuell im Bereich Recht. |
Energieunion nur Kommunikationserfolg
Bislang sei die Energieunion Kritikern zufolge vor allem eines: ein Kommunikationserfolg. Die Ziele der Kommission seien zwar richtig. Die Verbraucher müssten schließlich einen Nutzen ziehen von den positiven Auswirkungen der geplanten Umstellung des Energiesystems. Doch die „schöne neue digitale Stromwelt“ sei ohne Nutzen für die Verbraucher, so Schneidewindt.Eine Studie des Verbraucherzentrale Bundesverbands zeige außerdem: in der Realität lohne sich der Umstieg auf intelligente Messsysteme für Stromkunden finanziell nicht. Eine flächendeckende Digitalisierung sei nicht mehr als ein technisches Spielzeug. Dafür ginge es der EU-Kommission zur sehr um Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderung. Denn wirklich Geld sparen könnten nur Großverbraucher.
Expertenmeinung zur EU-Energieunion
Verbraucher würden von einem funktionierenden Binnenmarkt profitieren, findet der Energieexperte Schneidewindt. Doch die Pläne der EU-Kommission würden noch grundsätzliche Zweifel wecken, ob die Verbraucher im „Herzen der Energieunion“ stehen. Grund sei die flächendeckende Digitalisierung in Form intelligenter Energiemanagementsysteme, die Risiken berge durch Mehrkosten und Eingriffe in die Datensouveränität der Verbraucher.Die Kommission müsse zudem dafür sorgen, dass Privathaushalte die ihren Energiebedarf ganz oder teilweise selbst decken können, sogenannte Prosumer, nicht in einen Topf mit großen Unternehmen geworfen werden. so Schneidewindt. Denn Privathaushalte hätten gegenüber Energieversorgern beschränkte Möglichkeiten. Prosumer würden wichtige Beiträge leisten, damit die Ziele der Energieunion erreicht werden könnten. Deshalb brauche die EU-Kommission die Verbraucher für ihre Pläne, konstatiert Schneidewindt. (ESV/bm)
Den ausführlichen Beitrag von Holger Schneidewindt lesen Sie in der Ausgabe 01.16 der ER.
Das könnte Sie auch interessieren:
Literaturhinweis zum Thema |
ER EnergieRecht richtet sich speziell an Ihre Bedürfnisse als Rechtsanwender im Bereich des Energierechts. Regelmäßig stellt Ihnen ER EnergieRecht praxisbezogen die wesentlichen Entwicklungen im Energiewirtschafts- und Energieumweltrecht dar. |
Programmbereich: Energierecht