
Wird Deutschland im Plastikmüll versinken?
Kunststoffstrategie der EU-Kommission auf dem richtigen Weg?
So unterstützt der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. – kurz BDE – in Sachen Plastik die Pläne der Europäischen Kommission.„Die Kunststoffstrategie setzt die richtigen Akzente“, meint hierzu BDE-Präsident Peter Kurth.
So fordert die EU-Kunststoffstrategie, Recycling voranzutreiben und die Verschmutzung der Meere zu bekämpfen. Die Anforderungen an künftige Kunststoffverpackungen sind klar definiert:
- Wiederverwertbar oder effizient recycelbar muss der Kunststoff von morgen sein.
- Denkbar auch ein zunächst freiwilliger Ansatz für Hersteller von Kunststoffprodukten, um die Nachfrage nach Rezyklaten zu steigern.
Design for Recycling
Auch der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) fordert von den Herstellern ein „Design for Recycling“. Danach muss die Funktion der Verpackung gewährleistet bleiben. Die gebrauchte Verpackung muss aber für ein qualitativ hochwertiges Recycling geeignet sein. Allerdings sieht der Verband noch folgende weitere Aspekte:- Recycling-Ampel: Um ein Umdenken auch beim Verbraucher zu steigern, hält der Verband die Einführung einer Recycling-Ampel für möglich.
- Neues Verpackungsgesetz: Zudem tritt bereits zum Jahreswechsel 2019 das neue Verpackungsgesetz in Kraft. Und mithin die Kunststoffrecyclingsquote. Von derzeit 36 Prozent wird der Anteil an wiederverwendbaren Stoffen auf 58,5 Prozent erhöht – Tendenz steigend!
Verbindliche Standards
Auch der Umweltverband NABU sieht in dem Importstopp durchaus Chancen – jedoch hauptsächlich mit Blick auf die Vermeidung von Verpackungsabfall. Gerade für Verpackungen fordert Sascha Roth, Referent für Umweltpolitik des NABU-Bundesverbandes, deshalb verbindliche Standards zur Recyclingfähigkeit.Nachgefragt bei: Sascha Roth (NABU Bundesverband) | 20.06.2017 |
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Die Debatte macht deutlich, dass die europäische und deutsche Politik zeitnah ein Konzept für die täglich wachsenden Müllberge schaffen muss. Sekundärrohstoffe müssen attraktiver werden, Müllverbrennung muss in den Hintergrund treten. Auch der Gedanke über die Einführung einer Plastiksteuer steht im Raum - ebenso wie eine grundsätzlich stärkere Produzentenverantwortung.
Weitere Lösungsansätze |
Welche Lösungen die Vertreter vom Grünen Punkt, BUND, AGVU oder DUH anbieten, lesen Sie in den vollständigen Beiträgen der Fachzeitschrift Müll und Abfall, Ausgabe 02/2018 auf den Seiten 85/86 bzw. den Seiten 87/88. |
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(ESV/sr, bp)
Programmbereich: Umweltrecht und Umweltschutz