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Gibt (digitale) Denkanstöße: Prof. Dr. Thomas Deelmann (Foto: privat und Coloures-Pic/stock.adobe.com)
Kolumne 3.2019

Deelmanns Denkanstoß: ConsulTech - oder: Ist das „People Business” bald „people-free”?

Prof. Dr. Thomas Deelmann
27.05.2019
Professor Thomas Deelmann berichtet in seiner Kolumne regelmäßig aus der - und über die Welt der Berater.
Beratung wird oft als „people business“ bezeichnet. Zunehmend ergänzt (oder ersetzt) aber im Rahmen der Digitalisierung die Technik den Menschen bzw. das menschliche Beratungshandeln.

Produkt, Prozess, Geschäftsmodell

Digitalisierung und Beratung stehen in mindestens drei Beziehungen zueinander:
  • Zum einen kann Digitalisierung als Beratungsprodukt gesehen werden. Exemplarisch kann das Erstellen einer Digital-Strategie genannt werden.
  • Dann führt Digitalisierung häufig zu einer Effizienzsteigerung im Beratungsprozess. Als Beispiele können Web- oder Video-Konferenzen oder die automatisierte Erstellung von Präsentationsfolien herhalten.
  • Schließlich kann die Digitalisierung zu einer Veränderung des Beratungsgeschäftsmodells führen. Aus einem „people business“ könnte im Extremfall ein „people-free people business“ werden

Hoher Informationsbedarf zu Data Science, Virtual Reality, Digital Recruiting etc.

In diesen Tagen - Ende Mai 2019 - gibt es eine Reihe von Veranstaltungen und Nachrichten, die auf die Digitalisierung der Beratung ausgerichtet sind oder ihr zumindest einen großen Schwerpunkt einrichten.

Da ist zum Beispiel die große Konferenz des Innovationsforums Digitale Beratung (InnoDIB). Dies ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt, welches die Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung erarbeiten und praktisch umsetzen will. Ein Tag vollgepackt mit Vorträgen und Diskussionen, welche die ganze Bandbreite auftretender Fragestellungen betrachteten: Von DataScience über Virtual Reality und der Frage, wie der Mensch mit den Entwicklungen umgeht bis hin zu betriebswirtschaftlichen Herausforderungen rund um neue Erlösmodelle.

Zuvor hat der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. den Deutschen Personalberatertag 2019 ausgerichtet. Auch hier geht es um Digitalisierung: Themen umfassten Fragestellungen wie „Digital Recruiting“, digitale Tools für Personalberater, People Analytics oder die Frage, ob die Zukunft der Personalberatung digital oder analog ist!

BDU-Branchenstudie 23.05.2019
Personalberatung: Mehr Frauen, mehr Chief Digital Officers
  Die deutschen Personalberater haben bei ihren Kunden aus Wirtschaft und Verwaltung im Jahr 2018 mehr Frauen und Kandidaten für digitale Positionen als im Vorjahr präsentiert und auch platziert. mehr …



Zeitgleich zum Personalberatertag hat Google seinen Einstieg in den deutschen Markt für Personalsuche verkündet. Mit „Google for Jobs“ sollen Stellenanbieter und -sucher zusammengeführt werden. Kooperationen mit großen Zeitungen und Online-Stellenbörsen stützen diesen Ansatz.

Ergänzend nehmen die Ankündigungen für Veranstaltungen, Webinare, Vorträge etc. zu. Hier wird z.B. über die Automatisierung des Projekt-Controllings gesprochen und einschlägige Möglichkeiten und Chancen werden (auf-)gezeigt. Auch das Handbuch der Unternehmensberatung  sammelt seit 2015 Beiträge zur Digitalisierung von Beratung. Ganz aktuell und empfehlenswert ist ein Text, der mit der jüngsten Ergänzungslieferung publiziert wurde: „Consulting 4.0“!

„ConsulTech“  – Technologien für das Consulting

Diese Menge an Technologien und Digitalisierungsansätzen und die sie begleitende Veranstaltungen, Vorführungen und Vorausschauen lässt aufhorchen. Das Phänomen scheint keine „spinnerte” Idee einer Einzelperson zu sein, sondern ist zumindest Ausdruck einer branchenweiten Faszination. Hilfreich ist es daher, dieser Entwicklung einen Namen zu geben. In Anlehnung an FinTech als Begriff für die Transformation der Finanzdienstleistungsbranche kann im Beratungsumfeld mit dem Schlagwort „ConsulTech“ gearbeitet werden – Technologien für das Consulting.

Um ehrlich zu sein: Mir selber ist noch nicht ganz klar, ob und wie weit und in welchen Bereichen und Situationen der Computer den beratenden Menschen verdrängen wird. Zu beachten ist auch wohl die Tatsache, dass Beratung nicht gleich Beratung ist (siehe hierzu auch meinen Denkanstoß 1.2019) und dass nicht alle Berater Organisationen im klassischen Sinne beraten. Aber die Entwicklung weiter beobachten, Grenzen andenken und auch austesten, das wird wohl weiterhin auf meiner Agenda stehen!

 
Kolumne 1.2019 27.03.2019
Deelmanns Denkanstoß: Beratungs-Besonderheiten
Professor Thomas Deelmann berichtet in seiner Kolumne regelmäßig aus und über die Welt der Berater. mehr …


Bitte denken Sie mit: Wie stehen Sie zur Digitalisierung der Beratung? Fluch oder Segen oder beides? Wo gibt es Grenzen? Wie gehen Sie damit um? Fragen, Anmerkungen und Anregungen sind gerne gesehen! Bitte schreiben Sie an: Redaktion.Consultingbay@esvmedien.de und folgen Sie mir auf Twitter: @Ueber_Beratung

Handbuch der Unternehmensberatung

Herausgegeben von: Prof. Dr. Thomas Deelmann, Dirk Michael Ockel

Beratung weiter denken.

Digitalisierung, Big Data, Automatisierung: Die Wandlungs- und Innovationsfähigkeit von Organisationen scheint heute beispiellos herausgefordert. Welche Chancen daraus für den Beratermarkt entstehen, wie die Beraterbranche selbst mit bedrohlichen Disruptionen umgeht und von dieser Entwicklung profitieren kann, können Sie qualifiziert im Blick behalten: mit dem „Handbuch der Unternehmensberatung".

Laufend erweitert und aktualisiert

Mit dem Anspruch "State of the Art" der Unternehmensberatung finden Sie aus unterschiedlichen Perspektiven

  • Kernfragen und Positionen zu aktuellen Beratungsschwerpunkten und überzeugenden Markt strategien und -analysen,
  • Erfahrungs- und Konzeptwissen aus tausenden erfolgreichen Beratungsprojekten,
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Programmbereich: Management und Wirtschaft