Ifo: Ökonominnen und Ökonomen bewerten Hilfspaket des Bundes positiv
Das Ifo-Institut hat 151 Ökonominnen und Ökonomen befragt, was sie davon halten. Das Ergebnis: 77 Prozent befürworten das Hilfspaket und haben ihre Einstellung zum Hilfspaket im Vergleich zu Ende März nicht geändert. 3 Prozent lehnten das Hilfspaket anfangs ab, befürworten es aber inzwischen. 4 Prozent änderten ihre Meinung von anfänglicher Zustimmung zu Ablehnung. 7 Prozent lehnen das Hilfspaket bereits seit Ende März ab, weil sie nur einen geringen Nutzen der Maßnahmen sehen.
Beim vorherigen Panel hielten 67 Prozent der Teilnehmenden die Höhe des Nachtragshaushalts aufgrund der Ausnahmesituation der Pandemie für angemessen. Die Zustimmung sinkt im aktuellen Panel auf 60 Prozent. Allerdings hat sich das Volumen der Hilfsmaßnahmen zwischenzeitlich auch erhöht. Als „zu hoch“ bewerteten Ende März 6 Prozent der Befragten die Summe des Nachtragshaushalts, nunmehr sind es 18 Prozent. Jetzt fordern nur noch 4 Prozent umfangreichere Maßnahmen, während es zuvor 14 Prozent waren.
Erhöhung des Kurzarbeitergeldes wird positiv beurteilt
Dreiviertel der Befragten sehen die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes mit zeitlicher Staffelung positiv oder eher positiv. Bei der Unterstützung für Unternehmen stehen 65 Prozent Investitionszuschüssen positiv oder eher positiv gegenüber. Für die Ausweitung der steuerlichen Verlustrückträge für Unternehmen sprechen sich sogar 90 Prozent aus. Dagegen werden temporäre Umsatzsteuersenkungen eher negativ gesehen.
Von Konjunkturmaßnahmen sollen alle profitieren
Fördermaßnahmen für einzelne Branchen bewerten die Ökonominnen und Ökonomen kritisch. Zwar beurteilen 69 Prozent der Befragten einen Einkommensausgleich für Kulturschaffende positiv oder eher positiv. Abgesehen von dieser speziellen Maßnahme fordern die Teilnehmenden jedoch, dass die gesamtwirtschaftliche Belebung zu fördern sei.
Knappes Drittel für permanent höhere Staatsverschuldung
29 Prozent der Befragten sehen keinen Anlass für eine Gegenfinanzierung der coronabedingt höheren Staatsverschuldung. Die zusätzlichen Kredite seien aufgrund des niedrigen Zinsniveaus günstig, und durch ein zukünftig höheres Wirtschaftswachstum würde die Staatsschuldenquote automatisch wieder sinken, so deren Einschätzung. 35 Prozent befürworten eine Mischung aus höheren Steuereinnahmen und geringeren Staatsausgaben für die Gegenfinanzierung, da dies die Lasten zeitlich am besten verteile. 20 Prozent sprechen sich für künftige Ausgabenkürzungen aus und begründen das mit dem hohen Vorkrisenniveau der Staatsausgaben, potenziell positiver Wachstumseffekte einer Konsolidierung und dem Potenzial für künftige Steuerkürzungen.
Die gesamte Auswertung des Panels des Ifo-Instituts finden Sie hier.
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(ESV/fab)
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